Voraussichtlich im Sommer kommenden Jahres werden die Kita-Kinder der Kita „Schwalbennest“ wieder an den Ort ihrer Einrichtung zurückkehren. Allerdings nicht in den Kita-Bau, sondern interimsweise in Container, die zwischenzeitlich am Schwalbenweg errichtet werden sollen. Indessen soll der alte Kita-Bau abgerissen und in den folgenden Jahren durch einen Neubau ersetzt werden. Das entschied der Bauausschuss in seiner gestrigen Sitzung, nachdem ihm dieses Vorgehen sowohl von der Verwaltung als auch von dem mit der Planung beauftragten Architekten empfohlen worden war.
Vorausgegangen war eine umfassende Variantenuntersuchung, die Architekt Vilco Scholz dem Bauausschuss präsentierte. Danach waren sowohl Varianten für den Neubau als auch für einen Umbau mit Erweiterung geprüft und gegenübergestellt worden. Gegen letzteres sprachen vor allem hohe Bau- und Kostenrisiken, die sich mit dem aus DDR-Zeit stammenden Bestandsgebäude verbinden, als auch u.a. eine im Vergleich geringere Nutzungsfläche wie auch ungünstigere Raumaufteilung. Die Kosten für den Neubau inklusive Planung, Abriss und Containerlösung beliefen sich nach derzeitigen Berechnungen auf rund 16 Millionen Euro. Ein Umbau mit Erweiterung würde kaum weniger kosten.
Die Pläne waren zuvor bereits dem Hauptausschuss vorgestellt worden, der gefordert hatte, auch zu prüfen, ob sich das Bestandsgebäude mit weniger Aufwand instand setzen und sanieren ließe. Dies wäre zwar mit knapp 8 Millionen Euro die günstigste aller Varianten, jedoch auch die mit den größten Nachteilen. So ließe sich der Neubau entsprechend der Kapazitäts- und Raumvorgabe für Kitaneubauten in der Gemeinde für 168 Kinder errichten, während in dem Altgebäude maximal 120 Kinder unterzubringen wären. Zudem blieben die äußerst ungünstigen Raum- und Platzverhältnisse, als auch eine derzeit nicht berechenbare Lebensdauer des Gebäudes und insbesondere der Tragkonstruktion, so Scholz.
Aufgrund von erheblichen Baumängeln hatte die Kita „Schwalbennest“ im April geschlossen werden müssen. Nachdem in mehreren Räumen Schimmel aufgetreten war, war ein Gutachten zur Schadensursache beauftragt worden. Dieses hatte ergeben, dass eine nachlässig ausgeführte Sanierung in den 1990er Jahren den Schaden verursacht hatte. Um das Gebäude wieder instand zu setzen, sei es nicht nur nötig, die undichten Fenster zu ersetzen, auch müssten das komplette Wärmedämmverbundsystem wie auch die Dachkonstruktion erneuert werden, erläuterte der Sachgebietsleiter des Technischen Gebäudemanagements der Gemeinde, Dirk Schwingler.
Derzeit sind die rund 100 Kinder der Kita „Schwalbennest“ in anderen Einrichtungen der Gemeinde untergebracht, viele von ihnen in der Kita „Bienenschwarm“.
Noch offen ist, ob die Container, in die die Kita-Kinder im Sommer umziehen sollen, gemietet oder gekauft werden. Sollten die Container lediglich für den Standort im Schwalbenweg angeschafft werden, sprach sich der Ausschuss für die kostengünstigere Variante der Miete aus. Diskutiert wird derzeit aber noch, ob die Container multifunktional ausgestattet und ggfs. in der Folge noch anderweitig genutzt werden könnten, beispielsweise für eine temporäre Beschulung von Grund- oder Oberschülern. sos