Die nachfolgende Zeittafel gibt Ihnen einen Überblick über die interessantesten Ereignisse rund um die Gemeinde Schönefeld ab dem Zeitpunkt der ersten historisch bekannten Erwähnung bis zur Gegenwart. Da die heutigen Ortsteile in der Vergangenheit eigenständige Gemeinden waren, werden die wichtigsten Punkte auch bei den Beschreibungen der Ortsteile nochmal aufgeführt.

Geschichte_Neubauviertel Sonnenhöfe

Kapitel 1
Die Anfänge von Schönefeld

 

1375
Erste Erwähnung Schönefelds als „Sconenvelde“ im Landbuch Kaiser Karls IV., einem Dorfregister, das die landesherrlichen Einkünfte und Besitzungen auflistet. Schönefeld gehörte zur Gutsherrschaft (Lehnsbesitz) des Ritters Heynich oder Henning von Selchow, dem die Bauern zum größten Teil abgabepflichtig waren.

 

1450 bis 1539
Schönefelds Besitzer wechselten mehrfach: unter anderem das Vasallengeschlecht der Musolfs und weitere Gutsbesitzer; Berliner, Cöllner und Bernauer Bürger, das Cöllner Domstift, der Kurfürst v. Brandenburg und das Amt Cöpenick

 

1539
Kurfürst Joachim II. ordnete an, dass in der Mark Brandenburg die protestantische Religion gelten sollte. Schönefeld wurde evangelisch.

 

1566
Pest im Bereich Teltow, weitere Epidemien folgten 1612, 1626 und 1631.
Ein Viertel der Bevölkerung fiel der Seuche zum Opfer.

 

1618 bis 1648
Der Dreißigjährige Krieg hinterließ tiefe Spuren.
Kaiserliche Landsknechtstruppen raubten in vielen Orten des heutigen Kreisgebietes. Häuser wurden abgebrannt – Vieh und Menschen getötet. Die Felder wurden verwüstet, und dadurch waren die Ernten vernichtet. Seuchen, wie Pest und Pocken, und der Hungertod reduzierten die Bevölkerung erheblich. Auch in Schönefeld waren die meisten Höfe verwüstet, nur wenige Bauern verblieben.

 

1624 noch vorhanden: 12 Bauern, 3 Kossäten (Bauern mit einer Kate und wenig Land)

 

1648 gab es nur noch zwei ortsgebürtige Hüfner (Vollbauern)

 

1652 waren es wieder 7 Bauern und 3 Kossäten

 

Nach dem Dreißigjährigen Krieg entwickelte sich Schönefeld zu einem typisch märkischen Angerdorf mit Dorfteich, Kirche, Schule und Krug (Gasthaus), dessen Herrschafts- und Gerichtszugehörigkeit wiederum mehrfach wechselte.

 

1681
Schönefelder Kirchenbücher geben von 1681 an ein exaktes Bild über Geburten, Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen in der Gemeinde.

 

Trotz wirtschaftlicher Stabilität vergrößerte sich das Dorf nur langsam:

 

1734: 128 Einwohner
1800: 163 Einwohner
1840: 182 Einwohner
1860: 406 Einwohner
1900: 619 Einwohner
1910: 580 Einwohner

 

1882
Die Familie des Rittergutsbesitzers Karl Wrede, in Britz und Rudow ansässig, erwarb das Gut Schönefeld.

 

1891
Eine Chaussee verbindet Schönefeld und Diepensee über Rudow mit Berlin, heute die Bundesstraße 179.

Geschichte_Flughafen_Tourismusverband_lizenzfrei

Kapitel 2
Umwälzende Ereignisse (Weltkrieg, DDR, politische Wende)

 

1900
Westlich von Schönefeld entstand ein Bahnhof der damaligen Rixdorfer-Mittenwalder-Eisenbahn (dann: Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn).

 

1904 bis 1905
Die Kirche, im Laufe der Jahrhunderte vielfach erneuert, musste einem Neubau weichen, den Franz Schwechten, Baumeister der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und des Anhalter Bahnhofs in Berlin, unter Benutzung der erhaltenen Grundmauern schuf. Die Kirche erhielt Gruft und Kapelle.

 

1908
11. November: Gründung der Schönefelder Freiwilligen Feuerwehr

 

1925
Die Volkszählung von 1925 ergab folgendes Bild von Schönefeld:

 

433 Einwohner (211 männlich, 222 weiblich), Anbaufläche 626 Hektar
Gutsbezirk: 123 Einwohner ( 55 männlich, 63 weiblich), Anbaufläche 336 Hektar
Postanstalt und Postanschrift: Grünau bei Berlin,
Eisenbahnstation: Kleinbahnstrecke Neukölln-Mittenwalde
30er Jahre

 

Schönefelder Gutsbesitzer (Der Gutsbezirk wurde 1928 eingemeindet.) parzellierten ihr Land zu Wohngrundstücken. Die so entstandenen Siedlungen lagen mehr oder weniger weit vom Dorf entfernt.

 

1932
Wohnplätze: Dorf Schönefeld, Adlermühle, Chausseehaus, Thiekesiedlung, Dunkelsiedlung, Hoffmannsiedlung, Ziedrichsiedlung.
Damit entwickelte sich Schönefeld zu einer Stadtrandsiedlung, der dörfliche Charakter wandelte sich. Die Siedlungen wurden 1950 eingemeindet.

 

1933 bis 1945
Die Zeit des Faschismus war von einschneidender Bedeutung für Schönefeld.
Die Kasseler Henschel Flugzeug-Werke AG verlegte im Herbst 1934 die Flugzeugproduktion vom alten Flugplatz in Johannisthal nach Schönefeld. Das dazu benötigte Gelände wurde vom Gutsbesitzer Karl Wrede an Oskar Henschel verkauft.

 

Zum Transport der Arbeiter verlängerte man 1940 die längste Straßenbahnlinie Berlins bis zum Flugzeugwerk. Die Linie 147 führte von Nordend über Schönhauser Allee, Hackescher Markt, Hermannplatz, Neukölln und Rudow nach Schönefeld. Außerdem wurde ein Berufsverkehr auf der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn und auf der Werkbahn von Berlin-Grünau eingerichtet.

 

1950
Zur Umfahrung Westberlins wurde von 1950 bis 1952 der Berliner Außenring (BAR) gebaut. Dadurch wurde die Grundstruktur des Angerdorfes Schönefeld endgültig zerstört, denn die Bahn verlief mitten durch den Ortskern und Ortsteich.

 

1955
Regierungsabkommen zwischen der UdSSR und der DDR als Basis für den zivilen Flugverkehr nach Schönefeld, der anfangs von der Aeroflot durchgeführt wurde.

 

1954 bis 1957
1954 erfolgte die Gründung der Deutschen Lufthansa der DDR, die ab dem 4.2.1956 den internationalen Liniendienst und ab dem 16.6.1957 den Inlandflugverkehr übernahm.

 

1958
Am 10.9.1958 erfolgte die Gründung der Interflug, weil die Deutsche Lufthansa der BRD den Gebrauch ihres Namens in der DDR untersagt hatte.

 

1961
Am 13.8.1961 begann der Bau der Mauer. Schönefeld wurde mit umfangreichen Absperr- und Befestigungsanlagen von Berlin abgeschnitten. Als Ersatz für die gekappte Stadtverbindung erhielt Schönefeld noch 1961 einen S-Bahn-Anschluss nach Grünau.

 

70er Jahre
Im Bereich der Siedlung Schönefeld nahe dem S-Bahnhof Grünbergallee entstanden Wohnblöcke (Plattenbauten) für den Bedarf des Flughafens. Hinzu kamen „Am Seegraben“ ein Schulgebäude mit Sporthalle und Kleinsportanlage sowie im „Schwalbenweg“ eine Kinderkrippe und ein Kindergarten.

 

1988
Am 24. März 1988 ging das Fliegertrainingszentrum (FTZ) in Betrieb, in dem sämtliche mit dem Flugverkehr zusammenhängenden Tätigkeiten von der Flugsicherung bis zur Passagierbetreuung simuliert werden konnten.

 

1989
Am 9.11.1989 wurde die Grenze nach Westberlin geöffnet und die Mauer fiel. Über 10.000 Menschen besuchten von Schönefeld aus den Westteil der Stadt.

Gemeindeporträt_Geschichte_Aktuelles_ILA

Kapitel 3
Aktuelle Ereignisse in der Gemeinde Schönefeld

 

1992
Am 14.6.1992 fand die erste Internationale Luft- und Raumfahrt-Ausstellung, die „ILA“ statt.

 

1995
Auf Initiative von Werner Weise schlossen sich die Sportgruppen des Ortes im „Sportverein Schönefeld e.V. 1995“ zusammen.

 

1996
Im Schönefelder Airport Park wurde am 12.01.1996 das Briefzentrum Berlin Südost der Deutschen Post AG eingeweiht.

 

2001
Die Lufthansa nahm im Fliegertrainingszentrum (FTZ) in Schönefeld ihren 8. Vollflugsimulator (Typ Boeing 737-300 zur Ausbildung von Piloten) in Betrieb. Seit 2005 wird das FTZ wiederum erweitert.

 

2002
Anfang Dezember 2002 eröffnete gegenüber dem Bahnhof das Besucherzentrum der Berliner Flughäfen „airportworld bbi“ mit einem breiten Informationsangebot.

 

Am 06.09.2002 erfolgte der erste Spatenstich zum Ausbau der Hans-Grade-Allee und des Schönefelder Gewerbeparks.

 

2003
Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde aus dem Amtsbereich Schönefeld eine Großgemeinde mit einem Bürgermeister und 23 Gemeindevertretern. Der „Ortsteil Schönefeld“ gab der Großgemeinde den Namen „Schönefeld“.
Im Ergebnis der Kommunalwahlen am 26.10. wurden Dr. Udo Haase zum Bürgermeister und Olaf Damm zum 1. Vorsitzender der Gemeindevertretung gewählt.

 

Am 18.12.2003 wurde eine Jobbörse für den Bedarf des Flughafens eingerichtet.

 

2005
Im August 2005 erfolgte die Aufnahme der Verwaltungsarbeit im neuen Rathaus in der Hans-Grade-Allee.

 

2006
Der 16.03.2006 war ein entscheidendes Datum für die weitere Entwicklung Schönefelds. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied in letzter Instanz:
Der Weg für den Bau des neuen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) ist frei. Bis Ende 2012 kann damit am Standort des ehemaligen DDR-Zentralflughafens Berlin-Schönefeld im Süden Berlins der drittgrößte deutsche Flughafen für zunächst 22 Millionen Passagiere im Jahr entstehen.

 

Am 05.09.2006 erfolgte der erste Spatenstich zum Ausbau des Flughafens „Berlin Brandenburg International“ – mit 6 Spaten – von Klaus Wowereit (Berlins regierendem Bürgermeister), Matthias Platzeck (Brandenburgs Ministerpräsident), Wolfgang Tiefensee (Bundesverkehrsminister), Hartmut Mehdorn (Bahnchef), Thomas Weyer (Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH) und Prof. Dr. Rainer Schwarz (Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH).

 

2007
Am 16.06.2007 eröffnete die Firma Dachser im Schönefelder Airport Park das Logistikzentrum Berlin-Brandenburg.

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