Nach einigen Diskussionen und einem zwischenzeitlichen Finanzierungsstopp gibt es nun grünes Licht seitens der Kommunalpolitiker, die Planungen für die Kita „Holzwurm“ in der Pestalozzistraße in Schönefeld weiter voranzutreiben. Nach dem Hauptausschuss stimmte am gestrigen Abend auch der Ausschuss für Bildung, Soziales, Kultur und Sport (BSKS) den überarbeiteten Entwürfen für die Kindertagesstätte zu.
Zu Verzögerungen war es gekommen, weil sich die anfänglich kalkulierten Baukosten für den Modulbau in Höhe von rund 6 Millionen Euro im Laufe der Planungsphase verdoppelt hatten. So war zwischenzeitlich entschieden worden, die 168 Plätze umfassende Kita mit Inklusionsräumen nachzurüsten, als auch im ersten Obergeschoss Schulungsräume für das Fachpersonal einzurichten. Weitere Kostensteigerungen hatten sich während der Projektfortschreibung und durch weitere kleinere Anpassungen ergeben. Zwar war die Gemeinde mit Baukosten in Höhe von rund neun Millionen Euro in den Vergabeprozess gestartet, die Angebote der Bieter lagen jedoch deutlich über dem erwarteten Preis. Das beste Angebot lag bei 12 Millionen Euro. Da die Mittel dafür nicht im Haushalt bereitstanden, musste ein Nachtragshaushalt beschlossen werden, den die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung Ende Juni zunächst aber ablehnte.
Gemeinsam mit den Planern suchten die zuständigen Mitarbeiter*innen der Gemeindeverwaltung in den vergangenen Wochen intensiv nach Einsparpotenzial. Das Ergebnis trug Sachgebietsleiter Dirk Schwingler Anfang September dem Hauptausschuss und nun am gestrigen Abend auch den Mitgliedern des BSKS vor. Rund eine Million Euro konnten u.a. durch Anpassungen bei der Ausstattung, den Fenstern, dem Bodenbelag sowie der Decken- und Fassadengestaltung eingespart werden, so dass sich die Gesamtsumme der Baukosten für die Kita gegenwärtig auf rund 11 Millionen Euro beläuft.
Weiteres Einsparpotenzial, dass sich etwa durch eine Verkleinerung des Gebäudes ergeben hätte, wurde nicht geprüft, da dies dazu führen würde, dass ein neuer Bauantrag eingereicht werden müsse. Die Folge wäre ein weiterer Zeitverzug von mindestens einem Jahr, den sich die Gemeinde angesichts der anspannten Kitaplatzsituation aber nicht leisten kann.
Die für den Bau benötigten Mittel sollen nun in den Haushalt für das Jahr 2025 eingestellt werden, der dann noch durch die Gemeindevertretung zu beschließen ist.
Umbau für Kita „Libelle“ hat begonnen
Wie der Leiter des Dezernats Bildung und Familie, Steffen Käthner, dem Ausschuss berichtete, ginge es darüber hinaus auch mit dem zweiten Kita-Bauprojekt gut voran. In der Kita „Libelle“, die in umgebauten Büroräumen in der Hans-Grade-Allee 3a entstehen soll, sei mit den Arbeiten begonnen worden. Auch hier hatte sich der Prozess verzögert. Die Baugenehmigung hatte erst erteilt werden können, nachdem die Projektbeteiligten für die für die Außenspielflächen wegfallenden Parkflächen Alternativen aufzeigen konnten. Dies gestaltete sich zunächst jedoch schwierig.
Nach Angaben des Dezernatsleiters sei der Bauherr und Vermieter des Objekts optimistisch, dass die Innenräume im ersten Quartal 2025 an die Gemeinde übergeben werden können. Ob auch die Außenanlagen zu diesem Zeitpunkt fertig würden, sei abhängig von der Witterung. Wenn alles fertig und die Kita komplett möbliert und ausgestattet ist, könne die Gemeinde die Betriebserlaubnis beim Brandenburger Bildungsministerium beantragen. Die Verwaltung rechne derzeit damit, dass die Kita im zweiten Quartal 2025 eröffnen kann.
Geplant ist, dass dann die Kita-Kinder der benachbarten Kita „Bienenschwarm“ in das Gebäude umziehen, um für die Hortkinder des Bienenschwarms Platz zu schaffen. Trotz Erweiterungsbau und einer Sonderregelung, die der Gemeinde temporär eine weitere Aufstockung der Hortplätze erlaubt, befinde sich die Einrichtung, die aktuell 741 Plätze umfasst, an der Kapazitätsgrenze. Durch den Aus- bzw. Umzug der Kitakinder seien auch die in Zukunft benötigten Hortplätze sichergestellt, so Käthner. Die Krippe verbleibt mit in dem Bau.
Schwimmhallen-Sanierung beginnt
Im Weiteren informierte der Dezernatsleiter, den nach der Kommunalwahl neu zusammengesetzten Ausschuss über den aktuellen Stand in Sachen „Schönefelder Welle“. Die Schwimmhalle, die schon seit längerem wegen Baumängeln geschlossen ist, werde nun saniert. Nach langem Ausschreibungsprozess seien für die ersten Gewerke Firmen gefunden worden, die nun ihre Arbeit aufnehmen. Ziel sei es, die Halle für das Schulschwimmen zum Schuljahresbeginn 2025/26 wieder in Betrieb zu nehmen. Entsprechend eines Beschlusses der Gemeindevertretung werde perspektivisch aber geschaut, ob und wie sich die Schwimmhalle zu einem familien- und freizeitorientierten Bad weiterentwickeln lasse.
Felix-Plass wird Stellvertreterin
Noch bevor die aktuellen Bauprojekte Thema im Ausschuss waren, hatte dieser noch eine Formalie zu bewältigen und eine Stellvertretung für den amtierenden Ausschussvorsitzenden Andreas Schluricke (SPD) zu wählen. Der Ausschuss bestimmte Alexandra Felix-Plass (BIS) zu seiner Stellvertreterin, die alleinige Kandidatin für dieses Amt war. (sos)