13.03.25

Ein Fahrradparkhaus in Waßmannsdorf, die Bezahlung zusätzlicher Buskilometer und nicht zuletzt eine riesige Agriphotovoltaik-Anlage in Selchow – einzelne Maßnahmen, um den Klimaschutz in der Gemeinde voranzubringen, gab es auch in der Vergangenheit schon. Jetzt soll das Ganze strategisch angefasst und in ein Konzept gegossen werden. Verantwortlich dafür wird die neue Klimaschutzmanagerin der Gemeinde, Lisa Bausewein, sein, die Ende 2024 ihre Arbeit in der Gemeinde aufnahm. Gestern Abend stellte sie dem Ausschuss für Bauen und öffentliche Ordnung ihre Pläne für ein Integriertes Klimaschutzkonzept vor.

 

Neben einer Energie- und Treibhausgasbilanz, sollen Potenziale ausfindig gemacht, Szenarien entwickelt und Ziele definiert werden. Am Schluss mündet alles in einen konkreten Maßnahmenkatalog. In den Prozess sollen neben Politik und Verwaltung auch die Bürger*innen der Gemeinde einbezogen werden. So etwa in Workshops zur Ideensammlung und Zieldefinition. Zur Umsetzung der Bürgerbeteiligung will sich die Verwaltung externe Unterstützung holen. Die Vergabe der Leistung stünde unmittelbar bevor. Einen ersten Entwurf des Konzepts möchte die Klimaschutzmanagerin bereits im November vorlegen. Im Frühjahr 2026 soll der Umsetzungsbeschluss dann auch schon auf der Tagesordnung der Gemeindevertretung stehen.

 

Wärmeplanung kommt voran

 

Daneben schreiten auch die Arbeiten an der Kommunalen Wärmeplanung voran, die die con I energy consult GmbH im Auftrag der Gemeinde erstellt. Aktuell stehen zwei Zielszenarien zur Diskussion, die Vertreter des Unternehmens gestern dem Ausschuss präsentierten. Die Frage, die die politischen Gremien noch beantworten müssen, ist, ob sie die Verabschiedung der Kommunalen Wärmeplanung bereits zum Jahr 2026 avisieren oder sich damit noch etwas mehr Zeit bis 2029 lassen möchten.  In beiden Fällen würde das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreicht. Im ersten Szenario allerdings etwas schneller als im zweiten, da bei letzterem noch bis Mitte 2028 der Einbau neuer Gastherme möglich sei und somit zunächst noch ein Rest an fossiler Wärmeversorgung verbliebe. Vor dem Hintergrund der unklaren politischen Zielrichtung nach der Neuwahl des Bundestages tendierten die Ausschussmitglieder vorläufig zum Tritt auf die Bremse. Weitere Aufgabe ist es nun, aus einer Shortlist von 20 Einzelmaßnahmen, die Top 5 zu ermitteln. Weitestgehend Einigkeit bestand darin, dass an erster Stelle eine Aufklärungs- und Informationskampagne für die Bürger*innen der Kommune stehen müsse. Die Conenergy-Mitarbeiter nahmen die Wünsche und Forderungen auf und werden den Maßnahmenkatalog nun entsprechend anpassen. Eine konkrete Entscheidung gab es gestern noch nicht.

 

Schulzenpfuhl wird renaturiert

 

Im Weiteren richtete der Ausschuss den Blick nach Großziethen. Lutz Vogel von der UBB GmbH präsentierte den Mitgliedern die Planungen für die Renaturierung des östlich der Karl-Marx-Straße gelegenen Schulzenpfuhls. Der Teich, der auch als Regenwasserrückhalt dienen soll, ist auf Grund einer in den letzten Jahren vernachlässigten Pflege in einem so schlechten Zustand, dass er kein Wasser mehr aufnehmen kann. Er soll nun entschlammt und im Westen vertieft werden. Um der Verschattung entgegenzuwirken, soll zudem die Böschung zurückgebaut und der Uferbereich von Gehölz befreit werden.

 

Seit 2009 ist der Pfuhl als geschütztes Biotop kartiert. Mit den geplanten Maßnahmen soll er dahin zurückgeführt werden. Ziel ist es unter anderem auch die Population an Gras- und Teichfröschen, Kröten oder Rotvogelarten zu erhöhen, sagte der UBB-Vertreter. Im Februar sei bereits mit einem Gehölzrückschnitt begonnen worden, zudem wurden Versteckmöglichkeiten für Amphibien und Kleinlebewesen angelegt. Ab Mai soll das Baufeld regelmäßig gemäht werden, um eine Überwucherung zu verhindern. Parallel läuft das Genehmigungsverfahren für die Baumaßnahme. Mit der Umsetzung rechnet Vogel im Herbst/Winter 2025/26.

 

Die vor Ort vorhandenen Spielgeräte als auch der Zaun werden dann weichen müssen. Ganz verzichten müssen die Großziethener auf ihren Spielplatz aber nicht. Die Spielgeräte werden sich im geplanten Spiel- und Erholungspark wiederfinden, in den auch der Pfuhl integriert werden soll. Am kommenden Montag beginnt für den Bebauungsplan die Frist für die erneute öffentliche Beteiligung.  Grund für die erneute Auslegung ist ein modifiziertes Entwässerungskonzept für die Gartenstadt. Plan ist es, das dort anfallende Niederschlagswasser zu sammeln und auch in trockenen Phasen für den Spiel- und Erholungspark nutzbar zu machen. Dazu soll unterirdisch eine Zisterne angelegt werden, die bislang noch nicht Bestandteil des Bebauungsplan-Entwurfs war. (sos)

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