Das Interesse am Grundstücksmarkt im Landkreis Dahme-Spreewald ist anhaltend hoch. Der Immobilienmarkt erreichte 2021 mit 1.146 Millionen Euro Geldumsatz den zweithöchsten Wert seit Anfang der 1990er Jahre, bei einem Anstieg von 6,5 % der Anzahl der Kauffälle gegenüber dem Vorjahr. Der Flächenumsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 77,1 % gestiegen. Er basiert weiterhin hauptsächlich auf Umsätzen der land- und forstwirtschaftlichen Grundstücke, die einen Anteil von 84 % des Flächenumsatzes ausmachen. Die vorliegenden Zahlen lassen nach Angaben des Gutachterausschusses keine Hinweise auf einen Einfluss der Corona-Pandemie in Bezug zum Kaufverhalten der Marktteilnehmer zu.
Marktgeschehen im Landkreis Dahme-Spreewald seit 1991
Im Berichtsjahr wurde der größte Anteil am Geldumsatz mit rund 25 % (282 Mio €) in der Stadt Königs Wusterhausen registriert. Danach folgen die Gemeinde Schönefeld (201 Mio €), Stadt Wildau (162 Mio €) und die Gemeinde Schulzendorf (100 Mio €). Den geringsten Geldumsatz verzeichnet die Gemeinde Heideblick (4 Mio €).
Der Index für Wohnbaulandflächen im Berliner Umland stellt die Preisentwicklung nachvollziehbar dar und hat sich zwischen 2011 und dem Berichtsjahr 2021 auf das 5,8-fache gesteigert.
Wegen der deutlich gestiegenen Preise im Berliner Umland, weichen Bauwillige immer häufiger auf die weiteren Regionen im Landkreis aus. Das spiegeln einerseits die weiteren Indexreihen der Regionen innerhalb des Landkreises Dahme-Spreewald. (Bestensee, Heidesee, Schenkenländchen (5,1-fache); Lübben und Luckau (1,7-fache wider.
Die Grundstückswertentwicklung im Zusammenhang mit dem Flughafen Berlin-Brandenburg BER in Schönefeld verzeichnete auch mit der Eröffnung im Jahr 2020 keine von der allgemeinen konjunkturellen Wertentwicklung abgekoppelte Tendenz in den betroffenen Gemeinden.
Baureife Wohnbauflächen und bebaute Grundstücke für den individuellen Wohnbedarf bleiben verstärkt nachgefragt.
Das Wertniveau für land- und forstwirtschaftliche Flächen im Landkreis Dahme-Spreewald ist im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 gestiegen. Ackerland um 10 Prozent, Fortflächen um 9 Prozent. Beim Grünland gab es keine Veränderungen.
Das Preisniveau der Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke zeigt ebenfalls eine deutlich steigende Entwicklung und erreichte im Durchschnitt 423.000 € (+ 11 %) für ein freistehendes Einfamilienhaus.
Bei Doppel- und Reihenhäusern ist ein starker Umsatzrückgang von 28 % bei der Anzahl der abgeschlossenen Kaufverträge im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Damit fällt auch der Geldumsatz deutlich um 25 %. Die gesunkenen Umsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr sind auf ein geringeres Angebot an Immobilien durch Investoren und Standortentwickler zurückzuführen, welche in der Regel kleine Grundstücke mit bezugsfertigem Reihenhaus oder einer Doppelhaushälfte zum Erwerb anbieten. Momentan übersteigt die Nachfrage in diesem Segment das Angebot am regionalen Grundstücksmarkt.
Der Teilmarkt des Wohnungseigentums ist 2021 durch Zunahme der Erwerbszahlen (+ 54 %) und des Geldumsatzes (+151 %) gekennzeichnet.
Als zusätzliche Information wird durch den Gutachterausschuss Dahme-Spreewald seit einigen Jahren eine Mietensammlung veröffentlicht. Danach verfestigte sich das bestehende hohe Mietniveau bei knappem Angebot an Wohnungen mit gutem Standard insbesondere im Berliner Umland und in Lübben.
Der aktuelle Grundstücksmarktbericht steht unter https://www.gutachterausschuss-bb.de/LDS/pdf/GMB_LDS.pdf zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Seit dem 1. März 2019 können die Bodenrichtwerte und der Grundstücksmarktbericht im Rahmen der Open-Data Initiative gebührenfrei genutzt werden.
Druckexemplare des Grundstücksmarktberichtes sind gebührenpflichtig (40,- €) bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Dahme-Spreewald, Reutergasse 12, 15907 Lübben (Spreewald) zu erwerben.
Weitere Information zu den Aufgaben des Gutachterausschusses:
https://www.gutachterausschuss-bb.de/LDS/index.php
(Quelle: Pressestelle Landkreis Dahme-Spreewald)