14.03.25

Was passiert mit der Fußgängerbrücke am Dorfanger oder genauer, was sollte geschehen, damit die Bahngleise in Alt-Schönefeld auch künftig und vor allem beschwerdefreier als bisher überquert werden können? Dieser Frage möchte die Verwaltung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie nachgehen. Am Donnerstagabend holten sich die Mitarbeitenden des Baudezernats für das geplante Vorgehen die Zustimmung des Entwicklungsausschusses ein. Wie der Leiter des Sachgebiets Baurecht und Planung, Constantin Kuprat, erläuterte, sollen mehrere Prüfaufträge erteilt werden. Zum einen soll untersucht werden, ob die Brücke am bisherigen Standort saniert und barrierefrei gestaltet werden kann und zum anderen, inwieweit auch ein Brückenneubau weiter westlich des bisherigen Standorts in Frage käme.

 

Die Brücke, die die durch die Bahngleise getrennten Dorfteile des früheren Ortskerns verbindet, ist in der Gemeinde zum Dauerthema der letzten Jahre geworden. Sie ist baufällig und für mobilitätseingeschränkte Menschen kaum zu passieren. Ein Wechsel auf die andere Seite der Gleise ist ohne Brücke nur über einen Umweg von ein bis zwei Kilometern möglich. Einen entsprechenden Beschluss für die Machbarkeitsstudie hatte die Gemeindevertretung der Gemeinde Schönefeld bereits im Oktober 2022 gefasst. Unklar blieb bis zuletzt, wem die Brücke eigentlich gehört und ob die Zuständigkeit nicht eher bei der Bahn liegt. Auch diese Klärung ist Bestandteil des weiteren Prüfauftrags.

 

Grünes Licht für B-Pläne in Waltersdorf

 

Zuvor war bereits eine weitere Brücke Thema im Entwicklungsausschuss. Die Ausschussmitglieder hatten sich mit dem Entwurf des Bebauungsplans 01/23 „Gewerbegebiet Waltersdorf Nord“ zu beschäftigen, den Planerin Brigitte Suntrop dem Ausschuss präsentierte. Das Plangebiet grenzt unmittelbar an den Bebauungsplan des zweiten Abschnitts der Transversale mit einem über die Bahngleise führenden Brückenbauwerk an. Für dessen Realisierung sollen Sperrzeiten der Bahn im Jahr 2027 genutzt werden. Da beide Pläne im Bereich der Gleise und Brücke ineinandergreifen, könne mit dem Brückenbau erst begonnen werden, wenn auch der Bebauungsplan des darunterliegenden Gewerbegebietes in Kraft getreten ist, sagte Suntrop. Für die Transversale und die Brücke sei zwischenzeitlich ein straffer Planungs- und Bauzeitenplan entworfen worden, dem auch der Bebauungsplan 01/23 unterliege. Er solle daher zeitnah in die frühzeitige Beteiligung gehen.

 

Die Aufstellung des Bebauungsplanes war im Mai 2023 durch die Gemeindevertretung beschlossen worden. In dem Plangebiet hat der Firmenverbund Eurovia Industrie GmbH/Lausitzer Grauwacke GmbH/ROBA Transportbeton GmbH seinen Standort und betreibt vor Ort Gewerbe im Bereich der Baurohstoffindustrie. Ursprünglich plante der Verbund eine Verlegung seines Standorts im Gemeindegebiet, fand aber keine geeignete Alternative. Über dem Gelände verläuft die Trasse der Schienenanbindung Ost des BER. Im Planfeststellungsbeschluss wird gefordert, ein von den Firmen für die Anlieferung von Baumaterialien genutztes Gleis, das über das Betriebsgelände verläuft, an die Bahntrasse zu verlegen. Daraus resultierend muss auch die Ladestraße, über die die Waggons be- und entladen werden, angepasst werden. Ziel und Zweck des Bebauungsplanes ist es, den Betriebsstandort zu sichern, aber auch eine weitere Ansiedlung von Gewerbetreibenden zu ermöglichen. Der Entwicklungsausschuss gab einstimmig grünes Licht für das geplante Vorgehen.

 

Auch der Bebauungsplan 04/21 „Lilienthalpark Waltersdorf – Parkhaus und Sondergebiet“ fand die Zustimmung des Ausschusses. Abwägung und Satzung wurden bei einer Enthaltung zur Beschlussfassung durch die Gemeindevertretung empfohlen. In dem Plangebiet sollen unter anderem ein Parkhaus für die Mieter und Mitarbeitenden, die vor Ort tätig sind, als auch eine Energiezentrale entstehen.

 

Im Weiteren kündigte der Ausschussvorsitzende Olaf Damm eine Sondersitzung des Entwicklungsausschusses an, die voraussichtlich am 3. April 2025 stattfindet. In der Sitzung soll der Stand der Masterplanung für das Entwicklungsgebiet im Schönefelder Norden erörtert und diskutiert werden. Sie ist öffentlich und kann von Interessierten besucht werden. (sos)

 

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