10.03.23

Die Gemeindeverwaltung bekommt politischen Rückenwind bei der Suche nach Lösungen für die Verkehrsprobleme am Knotenpunkt Grünauer Straße / Am Rondell im Waltersdorfer „Lilienthalpark“. Der Entwicklungsausschuss stimmte gestern Abend mehrheitlich einer Beschlussvorlage zur Verabschiedung durch die Gemeindevertretung zu, die die Verwaltung beauftragt, das Gespräch mit dem zuständigen Straßenbaulastträger, dem Landesbetrieb Straßenwesen, zu suchen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Grundlage bilden die insbesondere für den Knotenpunkt für die kommenden Jahre prognostizierten Verkehrszahlen und die Ergebnisse einer Untersuchung der Kreuzung im Rahmen der Variantenuntersuchung für die Ortsumfahrung Waltersdorf.

 

In der gestrigen Sitzung berichteten die beauftragen Planungsbüros ausführlich über den aktuellen Stand. So sei die bereits begonnene Variantenuntersuchung für die Umfahrung fortgesetzt und vertieft worden. Die vier in Rede stehenden Varianten seien hinsichtlich der Verkehrs- und Umweltauswirkungen analysiert und bewertet worden. Dabei kristallisierte sich die Westumfahrung, die von der Schulzendorfer Straße (K6160) westlich des Ortskerns über die Autobahn A113 und dann parallel zu dieser zum Flughafen führt, als Vorzugsvariante heraus. Der Ausschuss priorisierte dennoch, die Planung für die zweite, ebenfalls als realisierbar bewertete Variante, – die Ostumfahrung mit Anschluss an die Zeppelinstraße – vordergründig fortzuführen. Diese ließe sich nicht nur schneller realisieren, sondern sei auch günstiger. Zwar lägen noch keine abschließenden Berechnungen vor, doch sei schon jetzt klar, dass die Westumfahrung aufgrund ihrer Länge und des notwendigen Brückenbaus deutlich teurer würde. Die Ostumfahrung würde zudem auch Schulzendorf an den Waltersdorfer Gewerbepark anschließen und einen Durchfluss des Verkehrs erlauben, während beim Bau der Westumfahrung der „Lilienthalpark“ eine Sackgasse bliebe.

 

Im Rahmen der Variantenuntersuchung wurden auch die Auswirkungen einer Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h auf der Ortsdurchfahrt als auch bauliche Maßnahmen wie Schwellen und Blumenkübeln geprüft. Beides führe zu einer höheren Auslastung der Ortsumgehung, dadurch allerdings auch zu einer zusätzlichen Belastung am Knotenpunkt Grünauer Straße/Am Rondell im Waltersdorfer Gewerbepark.

 

Eine spürbare Entlastung der Waltersdorfer Ortslage werde auch durch den Bau der Autobahn-Anschlussstelle Kiekebusch erwartet. Der Ausschuss wolle daher auf allen Ebenen Druck machen, um die Planungen voranzubringen und den Bau zügig zu realisieren.

 

 

Gewerbeentwicklungskonzept entsteht

 

Im Weiteren beschäftigte sich der Ausschuss in seiner gestrigen Sitzung mit dem Gewerbeflächenentwicklungskonzept, das noch in diesem Jahr erarbeitet werden soll. Gerhard Janßen von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dahme-Spreewald stellte dazu vorab den Ausschussmitgliedern die Ergebnisse der so genannten Neocity-Vertiefungsstudie vor, die von den drei Kommunen Königs Wusterhausen, Schönefeld und Wildau beauftragt und zuletzt vor allem unter Fachleuten diskutiert worden war. Treiber der Entwicklung ist ein gemeinsames Mobilitätskonzept. Die Entwicklungsgebiete in dem so genannten Boom-Korridor sollen zu Neokiezen mit bestimmten Themenschwerpunkten werden. Die Gemeinde Schönefeld, die aufbauend auf dieser Studie eine vertiefende Betrachtung für die Gemeinde in Auftrag gegeben hatte, erhofft sich vor allem ein klareres Profil. Die Sachgebietsleiterin Hochbau der Gemeindeverwaltung, Claudia Moch, erläuterte die ersten von dem damit beauftragten Büro erarbeiteten Ansätze und Ideen. Entwicklungsziel sei eine hohe und langfristige Wertschöpfung, sagte sie. Neben einer hohen Wohn- und Lebensqualität soll im Bereich der Gewerbeentwicklung dem produzierenden Gewerbe Vorrang eingeräumt werden mit Fokus auf die so genannte „New Production“, inklusive Schauelementen und Besucherzentren. Entsprechende Produktionsstandorte könnten danach in Kiekebusch, Selchow und Waßmannsdorf entstehen, während sich im Umfeld des Flughafens ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für urbane Technologien, sowie im Mittelfeld ein Konferenzzentrum entwickeln könnte. Standorte für öffentlich zugängliche Schaulager und Ausstellungsräume könnten nach der Idee des mit der Vertiefungsstudie beauftragten Büros die Gewerbegebiete entlang der B96a, am Seegraben Nord oder auch der „Lilienthalpark“ sein. Noch sind das alles aber erst Ideen, die in den politischen Gremien der Gemeinde noch vertiefend betrachtet werden müssen. Der Vorsitzende des Entwicklungsausschusses, Olaf Damm, kündigte dies bereits für die nächste Sitzung an. Er sprach von einer großen Herausforderung, an die man sich langsam herantasten müsse, um dann entsprechende Weichen zu stellen.

Sie können diese Seite mithilfe von Google Übersetzer in Englisch anzeigen. Hierbei werden Daten durch Google verarbeitet.

Abbrechen Ich stimme zu
Skip to content