11.12.20

In der Auseinandersetzung um den Bau des geplanten Umspannwerks im Schönefelder Norden haben sich die Beteiligten auf einen Kompromiss verständigt. Am heutigen Nachmittag unterzeichneten Vertreter der Firma 50Hertz Transmission GmbH, der Stromnetz Berlin GmbH und der Bürgermeister der Gemeinde Schönefeld, Christian Hentschel, im Schönefelder Rathaus eine Absichtserklärung zum Bau einer eingehausten gasisolierten Schaltanlage (GIS-Anlage) mit einer 380-kV-Freileitungs- und einer 110-kV-Kabelanbindung. Die Anlage wird in den Geltungsbereich des Bebauungsplans 01/20 „Am Fuchsberg“ integriert.

In dem heute unterzeichneten „Memorandum of Understanding“ erklärte die Firma 50Hertz ihre Absicht, ihre bisherigen Planungen entsprechend anzupassen. Die Gemeinde Schönefeld sicherte ihrerseits den Verzicht auf die Ausübung ihres Vorkaufsrechts für die in Rede stehenden Flächen als auch ihre Unterstützung bei der Realisierung des Projektes zu. Die Gemeindevertretretung fasste am Mittwochabend einen entsprechenden Beschluss.

Bei der nunmehr geplanten eingehausten Schaltanlage handelt es sich um eine von der 50Hertz Transmission GmbH vorgeschlagenen Alternative zu der bisher avisierten Freiluft-Elektroumspannanlage. Die eingehauste Anlage ist deutlich kleiner als die bisher geplante und erzeugt durch die Einhausung weniger Schallemissionen.

Wie seit längerem bekannt planen die 50Hertz Transmission GmbH als Übertragungsnetzbetreiber und die Stromnetz Berlin GmbH als Verteilnetzbetreiber auf dem Gebiet der Gemeinde Schönefeld die Neuerrichtung eines 380kV/110kV-Umspannwerks sowie eines 110kV-Netzknotens. Der zusätzliche Einspeisepunkt wird zur Erhöhung der Netz- und Versorgungssicherheit im Großraum Berlin benötigt. Das Vorhaben war bereits im Netzentwicklungsplan 2030 (NEP 2030) als notwendig identifiziert und im Bundesbedarfsplan der Bundesnetzagentur als erforderliche Netzausbaumaßnahme bestätigt worden. Bei einer Standortüberprüfung hatte sich die Fläche in Kleinziethen als am besten geeignete herauskristallisiert. Der Standort besitzt keinen naturschutzfachlich relevanten Schutzgebietsstatus und bietet in netztechnischer und volkswirtschaftlicher Hinsicht eine optimale Anbindungsmöglichkeit an die bestehende Höchstspannungsleitung Wuhlheide-Thyrow.

Im September vergangenen Jahres hatte 50Hertz beim zuständigen Landesamt für Umwelt in Cottbus einen Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung ihrer Anlagen gestellt. Die Stromnetz Berlin GmbH stellte einen entsprechenden Bauantrag beim Landkreis Dahme-Spreewald. Bislang hatte die Gemeinde Schönefeld ihr Einvernehmen zu den Plänen versagt. Die Anträge sollen nun entsprechend der neuen Planungen geändert bzw. neu gestellt werden.

Unterzeichneten die gemeinsame Erklärung : Dr. Frank Golletz, technischer Geschäftsführer bei 50 Hertz, Schönefelds Bürgermeister Christian Hentschel und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stromnetz Berlin, Thomas Schäfer (v.l.n.r.).  Foto: Schuster

 

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