08.09.23

Die Gemeinde Schönefeld setzt in Zukunft auf mehr E-Mobilität. Wie Tiefbauamtsleiterin Anja Schwuchow gestern Abend dem Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität (KUM) berichtete, erstellt die Gemeindeverwaltung derzeit die Leistungsbeschreibung für das von der Gemeindevertretung im Februar 2022 beschlossene Mobilitätskonzept. Die E-Mobilität sowie Ladeinfrastruktur werden Teil des Konzeptes sein.  Hierzu erarbeitet eine interne Arbeitsgruppe aktuell ein Ladeinfrastrukturkonzept.

Zunächst soll eine Bestands- und Potenzialanalyse erfolgen und eine Art Kataster für vorhandene und mögliche weitere Ladesäulen entstehen. Geprüft werden dabei auch zu beachtende rechtliche Grundlagen sowie Fördermöglichkeiten. Auch die Bürger sollen Bedarfe anmelden können, so Schwuchow. Das Ladeinfrastrukturkonzept soll eine Art Handlungsleitfaden für etwaige Bewerbungen für Ladesäulen auf Potenzialflächen sein.

Das Mobilitätskonzept, das zum Ende des Jahres ausgeschrieben werden soll, soll dann bereits konkrete Standorte für Ladepunkte enthalten. Geplant sind aktuell 1 bis 2 nichtöffentliche Ladepunkte in Einrichtungen der Gemeinde, etwa dem Bauhof und der Feuerwehr, sowie 10 öffentliche Schnellladesäulen in den großen Ortsteilen Schönefeld und Großziethen, 5 in Waltersdorf und jeweils 1 bis 2 in den kleineren Ortschaften. Diese sollen möglichst auf zusammenhängenden Stellplatzanlagen und an neuralgischen Punkten wie beispielsweise dem Dorfanger in Großziethen oder dem neuen Dorfgemeinschaftshaus in Rotberg entstehen.

Wunsch des Ausschusses war es, mit der Installation der ersten Ladesäulen bereits vor dem Beschluss des Mobilitätskonzeptes, das noch etwa 1 bis 1,5 Jahre Zeit in Anspruch nehmen wird, zu beginnen. Nach Angaben der Tiefbauamtsleiterin seien bereits Fördermittel für die nichtöffentlichen Stellplätze beantragt und bewilligt. Bisher war geplant, eine der Ladesäulen im Rathaus zu installieren. Da sich dies aber nicht realisieren lasse, würden derzeit gemeinsam mit dem Fördermittelgeber Standortalternativen geprüft.

 

Pläne für Fahrradparkhaus werden konkret

 

Im Weiteren informierte die Verwaltung den Ausschuss zum Stand des geplanten Fahrradparkhauses am S-Bahnhof in Waßmannsdorf. Auch hier seien bereits Fördermittel beantragt worden. Der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) hat sich bereit erklärt, die Planungsleistungen zu übernehmen. Im November soll das Projekt detailliert dem Ausschuss und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Auch am Bahnhof in Schönefeld wird weiter nach einer geeigneten Fläche für Fahrradstellplätze gesucht. Derzeit stellen viele Bahnreisende aus Mangel an Alternativen ihre Fahrräder im Bahnhofstunnel ab.  Um dies zu verhindern, sollen gegebenenfalls Fahrradbügel angeschafft und installiert werden. Dazu hat die Verwaltung erste Angebote eingeholt. Auch überdachte Abstellmöglichkeiten würden noch geprüft.

 

Ärgernis in Schönefeld: Abgestellte Fahrräder im Bahnhofstunnel. Foto: sos

 

Anschluss an Tempo-30-Initiative

 

Bereits im Januar hatte sich der Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität dafür ausgesprochen, dass sich die Gemeinde Schönefeld der Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“ anschließt. Jetzt liegt den Gremien ein entsprechender Beschlussvorschlag vor, den der KUM auch einstimmig zur Beschlussfassung durch die Gemeindevertretung empfahl. Die Initiative fordert vom Bund, die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Kommunen auf innerörtlichen Straßen eigenständig Tempo-30-Limits festlegen können. Derzeit ist dies nach §45 der Straßenverkehrsordnung nur bei einer konkreten Gefährdungslage oder vor sozialen Einrichtungen wie Kitas oder Schulen möglich. Die Anordnung erfolgt durch den Landkreis. Bis zum heutigen Tag haben sich der Initiative deutschlandweit 922 Städte und Gemeinden angeschlossen. (sos)

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