Die Gemeinde Schönefeld ist eng mit dem Flughafen und seiner Geschichte verbunden, die bis in die Anfangszeit der nationalsozialistischen Herrschaft zurückreicht.
Gestern eröffneten Michael Halberstadt, Geschäftsführer der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB), und der Bürgermeister der Gemeinde Schönefeld, Christian Hentschel, im Rathaus eine Ausstellung, die sich dieser Vergangenheit und der dunklen Geschichte rund um die Rüstungsproduktion der Henschel Flugzeug-Werke widmet.
Die Ausstellung war anlässlich der Veröffentlichung des Buches „Der erste Flugplatz in Schönefeld. Im Dienst des nationalsozialistischen Krieges“ (Wasmuth Verlag, 19,80 Euro) entstanden und war zunächst am BER ausgestellt.
Die im Auftrag der FBB entstandene Publikation und die dazugehörige Ausstellung wurde von Historiker*innen erarbeitet und möchte die Geschichte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Gezeigt werden das Leid und die Zerstörung, die dieser Rüstungsstandort hervorgebracht hat, aber auch die vielfältigen Innovationen für die Luftfahrt und den Flugzeugbau, wie der Spezialrechner S1, den der als Computerpionier gefeierte Konrad Zuse unter anderem zur Optimierung von Gleitbomben entwickelte.
Die aus Kassel stammenden Henschel Flugzeug-Werke hatten 1934 mit der Rüstungsproduktion in Schönefeld begonnen, die zeitweise über 10.000 Arbeitende an das Gelände gebunden haben – davon während der Kriegsjahre viele Zwangsarbeiter*innen aus den besetzten Gebieten.
Die fünf Tafeln der Ausstellung sind bis auf Weiteres während der Öffnungszeiten des Schönefelder Rathauses im Erdgeschoss vor dem Brandenburg-Saal, Hans-Grade-Allee 11, zu sehen.