Die Gemeinde Schönefeld macht sich auf den Weg hin zu mehr Energieautonomie. In seiner gestrigen Sitzung empfahl der Bauausschuss der Gemeinde in einem ersten Schritt die Aufstellung eines Energieentwicklungsplanes. Die Verwaltung ist beauftragt, eine entsprechende Beschlussvorlage zu erarbeiten, die in den kommenden Wochen in den Gremien diskutiert und abschließend durch die Gemeindevertretung beschlossen werden soll. Im Rahmen des Entwicklungsplanes werden alle Energieverbräuche in der Gemeinde als auch Einsparpotenziale ermittelt. Zudem wird geprüft, wo Ausbaupotenziale für eine Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbarer Energie bestehen. Ziel ist es, langfristig die Versorgung der Bewohner*innen in der stark wachsenden Kommune zu gewährleisten als auch die Preise stabil zu halten. Gerade die gegenwärtige Energiekrise und die Turbulenzen am Markt begründen aus Sicht der Ausschuss-Mitglieder den Handlungsbedarf. Auf der anderen Seite stehen die gesetzlichen Auflagen zur Erreichung der Klimaschutzziele. Bis 2045, so steht es im geänderten Klimaschutzgesetz, soll Deutschland klimaneutral sein.
Bereits im November hatte sich der Ausschuss mit der Thematik beschäftigt und einen Vertreter der Berliner LBD Beratungsgesellschaft zu einem Impulsvortrag geladen. Daran schlossen sich gestern Abend ein weiterer Vortrag und eine entsprechende Diskussion an. Der Energieentwicklungsplan, der gegebenenfalls mit Unterstützung externer Dienstleister erarbeitet werden soll, könnte auch Grundlage für einen sich anschließenden kommunalen Wärmeplan sein. Der Wärmeplan gibt die Leitplanken für die langfristige Gestaltung der Wärmeversorgung in der Gemeinde im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung vor.
Ausschuss folgt Wunsch nach Wohnraumbedarfsanalyse
Im Weiteren empfahl der Ausschuss die Verwaltung mit einer Wohnraumbedarfsanalyse zu beauftragen. Hintergrund war ein entsprechender Antrag der SPD-FDP-Fraktion, der aus der jüngsten Gemeindevertretersitzung zur Bearbeitung in den Ausschuss verwiesen worden war. Die Analyse soll neben dem Wohnungsmarkt auch die Infrastruktur mitbetrachten und ein Gefühl für die Situation und sich daraus abzuleitende Schritte vermitteln. Der ebenfalls in dem Antrag geforderte qualifizierte Mietspiegel soll indes zunächst nicht beauftragt werden. Dieser wurde als zu aufwändig und aktuell nicht notwendig angesehen und daher erst einmal verworfen.
Baubeginn für Umspannwerk im Februar 2024
Ebenfalls in der gestrigen Sitzung stellte ein Vertreter der Firma 50Hertz Transmission GmbH den Stand des geplanten Baus der eingehausten gasisolierten Schaltanlage vor, die im Bereich des Bebauungsplanes „Am Fuchsberg“ in Kleinziethen entstehen soll. Nach der Anpassung des Bebauungsplanes befindet diese sich aktuell im Genehmigungsverfahren. Baustart für die so genannte GIS-Halle soll im Februar 2024 sein. Bedenken seitens des Ausschusses gibt es weiterhin bezüglich der geplanten Zufahrt zum Gelände über die Straße Am Fuchsberg. Hier sollen in einer der nächsten Sitzungen noch detaillierte Informationen erfolgen. Zudem kündigte der Vertreter des Übertragungsnetzbetreibers an, noch vor dem Bau mit den Bürgern in Dialog treten zu wollen. Vor Ort soll es auch einen Infobus geben, hieß es.