22.09.21

Wegen aufgetretener Fälle des West-Nil-Fiebers bei drei Pferden im Landkreis Dahme-Spreewald, rät die Veterinärbehörde angesichts der derzeit sehr hohen Mückenbelastung und erhöhten Gefahr für Mensch und Tier zu Mückenschutz- und Hygienemaßnahmen sowie zur Impfung von Pferden.

Bei einer West-Nil-Virusinfektion handelt es sich um eine Tierseuche und Zoonose. Das Virus wird primär über Stechmücken an Vögel als Hauptwirte verbreitet. Durch infizierte Mücken kann das Virus jedoch auch auf Menschen und Pferde übertragen werden. Diese stellen aber selbst keine Virusquelle dar. Durch sie besteht also, auch bei Nachweis einer Infektion, keine Gefahr für andere Menschen oder Tiere.

Im Landkreis Dahme-Spreewald wurde erstmals Ende August 2021 eine Infektion mit dem West-Nil-Virus (WNV) bei einem Pferd in Märkisch-Buchholz bekannt. Nachfolgend wurden zwei weitere Fälle bei Luckau und Schönefeld amtlich bestätigt. Die epidemiologischen Untersuchungen ergaben bisher keinen Zusammenhang zwischen den Einzelfällen. Zwei der drei betroffenen Pferde waren schwer erkrankt. Ein Tier verstarb innerhalb von nur zwei Tagen. Das andere konnte trotz sofortiger intensivmedizinischer Behandlung in einer Tierklinik nur noch erlöst werden.

Die meisten Pferde zeigen nach einer WNV-Infektion keine Krankheitszeichen. Es können jedoch auch neurologische Symptome wie Lähmungen oder Muskelzittern auftreten. Schwere Verläufe können mit fieberhaften Allgemeinerkrankungen einhergehen und tödlich enden.

Bei Menschen verlaufen die Infektionen überwiegend klinisch unauffällig. Laut Robert-Koch-Institut können seltener fieberhafte, grippeähnliche und in schweren Fällen neurologische Erkrankungen auftreten, an deren Folgen die Patienten im schlimmsten Fall versterben. Nähere Informationen sind auf den Seiten des Robert-Koch-Institutes einsehbar unter https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/W/WestNilFieber/West-Nil-Fieber_Ueberblick.html.

Zur Infektionsvermeidung sind im Handel zahlreiche insektenabwehrende Schutzdecken oder Hauben sowie Insektenschutzmittel erhältlich. Auch Hygienemaßnahmen im Umfeld der Pferde wie die regelmäßige Beräumung von feuchten Stellen und unsauberer Einstreu helfen bei der Reduzierung von möglichen Brutstätten. Das wiederum trägt zur Eindämmung der Seuche bei. Die Impfung, die bei Pferden ab einem Alter von fünf Monaten durchgeführt werden kann, schützt zwar nicht vor den Mückenstichen. Sie führt aber zu deutlich weniger schweren klinischen Symptomen im Falle einer Erkrankung. Weitere Informationen zur Tierseuche sowie die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission sind abrufbar unter https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/west-nil-virus/.

Erstmals wurde das West-Nil-Virus 2018 in Deutschland nachgewiesen. Nachfolgend wurden vor allem in den neuen Bundesländern zunehmend Erkrankungsfälle festgestellt. Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin, dass das WNV-Virus zirkuliert und in unseren Breitengraden überwintern kann.

 

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