26.10.21

 

Trotz Umsatzeinbrüchen und gesunkener Fahrgastzahlen wird der VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg zum 1. Januar 2022 keine weitere Fahrpreisanpassung vornehmen. Das entschied der Aufsichtsrat in seiner Sitzung im Oktober. Vielmehr sollen die Anstrengungen darauf gerichtet werden, das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen, hieß es in einer dazu veröffentlichten Pressemitteilung des Verbundes. Die letzte Anpassung hatte es zum Beginn dieses Jahres gegeben. Die Fahrpreise stiegen vereinzelt um rund 1,9 Prozent. Die Preise für VBB-Umweltkarten blieben indes stabil.

Durch den Lockdown und sich verändernde Mobilitäts- und Arbeitsbedürfnisse waren die Fahrgastzahlen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 32 Prozent auf insgesamt 1,07 Milliarden eingebrochen. Bei den Einnahmen verzeichnete der VBB einen Rückgang von rund 20 Prozent. Inzwischen hätten sich die Fahrgastzahlen auf rund 80 Prozent des vorepidemischen Stands erholt.

Um auf das veränderte Mobilitätsverhalten der Menschen zu reagieren, wird der Verbund im ersten Quartal 2022 in Frankfurt/Oder und Berlin mit zwei Pilotprojekten und flexiblen Tarifangeboten starten. Diese würden sich insbesondere an Pendler*innen richten, die häufiger im Homeoffice arbeiteten und den ÖPNV daher nicht mehr täglich für die Fahrt zur Arbeit nutzten. Mit dem VBB-Abo flex in Frankfurt (Oder) erhalten Fahrgäste durch Zahlung eines monatlichen Grundbeitrages in Höhe von 4,90 Euro die Möglichkeit, Fahrausweise des ermäßigten Bartarifs zu erwerben. In Berlin werde indes ein VBB-Flex-Ticket getestet. Fahrgäste mit flexiblem Mobilitätsbedarf erhalten die Möglichkeit, zum Preis von 44 Euro ein 8er Paket an Tageskarten zu erwerben. Die im Paket gekauften 24-Stunden-Tickets können innerhalb von 30 Tagen abgerufen werden. Die Laufzeit beider Projekte beträgt zunächst zwei Jahre.

Zudem soll das bestehende Auskunftssystem erweitert werden. Gemeinsam mit mehreren Partnern werde dazu derzeit ein Forschungsprojekt namens SAFIRA (Sicherheit und Abstand durch Fahrgastlenkung basierend auf Informationen und Auslastungsdaten) entwickelt und umgesetzt. Damit sollen Fahrgäste vorab aktuelle Informationen zur erwarteten Auslastung ihrer Verbindung erhalten und in die Lage versetzt werden, ihre Wege danach zeitlich und räumlich zu wählen und zu planen. Für die Vorhersage der Auslastung werden Methoden aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz eingesetzt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.          

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