Geschlossen für den U7-Ausbau: Auf Initiative der Berliner SPD trafen sich am vergangenen Freitag Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey als auch Schönefelds Bürgermeister Christian Hentschel zu einer gemeinsamen Tour entlang der geplanten Trasse. Nach den bisherigen Plänen soll diese den Berliner U-Bahnhof der U7 in Rudow mit dem Flughafen BER verbinden. Dabei wird sie das Entwicklungsgebiet im Schönefelder Norden queren, in dem in den kommenden Jahren neue Wohnungen für bis zu 10.000 neue Einwohner*innen entstehen sollen. Allein aus diesem Grund sei die U-Bahn für die Gemeinde ein großer Gewinn. Sie würde jedoch nicht nur viele neue Quartiere optimal erschließen. „Unter Berücksichtigung der avisierten Passagierzahlen des BER und der erheblichen Zahl an neuen Arbeitsplätzen im Flughafenumfeld ist die Anbindung an das Berliner U-Bahn-Netz aus Sicht der Gemeinde Schönefeld auch zwingend erforderlich“, betonte der Bürgermeister.
Auch Berlins Regierende Bürgermeisterin und Landesvorsitzende der SPD, Franziska Giffey, sieht diesen Bedarf und das Potenzial. „Rund 18 Prozent der Berlinerinnen und Berliner würden eine bessere ÖPNV-Anbindung an den Flughafen bekommen, das sind 670.000 Menschen“, sagte sie. Der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses hatte zuletzt Planungsmittel in Höhe von 10 Millionen Euro für den U-Bahnausbau der U3 und U7 freigegeben. Damit könnte Berlin nun entsprechende Aufträge an die BVG auslösen. So soll etwa eine für die U7 geplante Nutzen-Kosten-Analyse unter anderem Aufschluss darüber geben, ob und unter welchen Bedingungen die U7-Verbindung zum BER wirtschaftlich zu betreiben sei. Fällt das Ergebnis positiv aus, stehe auch aus Sicht des Brandenburger Ministerpräsidenten Dietmar Woidke dem Ausbau nichts im Weg. Er verwies vor allem aber auch auf das nationale Interesse des Infrastrukturprojekts. „Die Region um den BER hat enormes Wachstumspotenzial: Bis zu 90.000 Arbeitsplätze könnten neu entstehen“, betonte Woidke. Er fordert daher vom Bund eine 90-prozentige Förderung des Bauprojekts. „Bei einer positiven Nutzen-Kosten-Untersuchung und der entsprechenden Förderung durch den Bund wollen wir gemeinsam die U7-Verlängerung nach Schönefeld bis zum nächsten Jahrzehnt realisieren“, versprach er.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich laut der bereits vorliegenden Machbarkeitsstudie auf rund 800 bis 900 Millionen Euro. Rund 600 Millionen Euro würden aufgrund des erheblich größeren Streckenabschnitts auf das Land Brandenburg entfallen.
Berlin, Brandenburg, Landkreis und Gemeinde bekräftigten bei einem Vor-Ort-Termin den Wunsch nach dem U7-Ausbau. Foto: F. Grosse