Die beliebtesten Sport- und Bewegungsaktivitäten im Landkreis Dahme-Spreewald sind Radfahren, Spazierengehen, Fitnesstraining, Laufen und Schwimmen. Als bevorzugte Mannschaftssportart folgt Fußball. Das geht aus einer Befragung zum Sportentwicklungsplan hervor, den der Landkreis Dahme-Spreewald zurzeit erstellt.
Dafür sind 10.000 per Zufallsziehung ausgewählte Bürger*innen einbezogen worden. Sie alle erhielten im Herbst 2020 einen vierseitigen Fragebogen zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten. Knapp 2600 Befragte nutzten die Möglichkeit, sich an der repräsentativen Studie zu beteiligen: „Das ist die beste Rücklaufquote, die wir bislang in einem Flächenlandkreis erzielen konnten und zeigt, dass Sport und Bewegung gerade auch in Pandemie-Zeiten von herausragender Bedeutung sind,“ sagt Prof. Dr. Michael Barsuhn, der wissenschaftliche Leiter des mit dem Sportentwicklungsplan beauftragten Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO).
Die Studie operiert dabei bewusst mit einem weiten Sportbegriff. „Sport, Bewegung und Gesundheit sind für unseren Landkreis Dahme-Spreewald zentrale Entwicklungsfelder, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Dies wird durch die gute Rücklaufquote bestätigt.“, erklärt Dahme-Spreewalds Sportdezernent Stefan Wichary.
Öffentlicher Raum bevorzugter Sportort
Als Ort für Sport und Bewegung wird der öffentliche Raum bevorzugt: Straßen, Radwege, Waldwege und Parkanlagen sind die mit Abstand am stärksten frequentierten Sportorte im Landkreis. Barsuhn: „Über die Hälfte aller Sport- und Bewegungsaktivitäten finden auf den sogenannten Sportgelegenheiten statt, sprich Anlagen, die nicht in erster Linie für die sportliche Nutzung erbaut wurden. Die Alterung der Gesellschaft sowie der anhaltende Trend zur Individualisierung und das gestiegene Gesundheitsbewusstsein verschieben den Fokus hin zu sanften und ausdauerorientierten Sport- und Bewegungsformen in den Städten und in der Natur“.
Die Bevölkerungsbefragung zeigt, dass 75 Prozent der Bürger*innen im Landkreis Dahme-Spreewald sport- und bewegungsaktiv sind. Sie verweist aber zugleich auf die notwendigen Entwicklungspotentiale: Denn gegenwärtig erreichen nur 43 Prozent der Aktiven auch tatsächlich die Zeit- und Belastungsumfänge, die zu entsprechenden körperlichen Veränderungen und nachhaltigen Gesundheitseffekten führen.
Deutlich wird auch, dass im Durchschnitt Sporttreiben im Verein höhere Gesundheitseffekte nach sich zieht als außerhalb des Vereins ― ein weiteres gutes Argument für die Unterstützung der gemeinwohlorientierten Sportvereine im Landkreis Dahme-Spreewald. Diese zeichnen sich durch ihr hohes gesellschaftliches Engagement, preiswerte Sport- und Bewegungsangebote und eine hohe Kooperationsbereitschaft aus, wie die parallel durchgeführte Vereinsbefragung zeigt. Rund drei Viertel der Vereine betreiben aktiv Mitgliedergewinnung. 54 Prozent der Vereine pflegen Kooperationsbeziehungen untereinander, mit Schulen, Kindertagesstätten und weiteren Akteuren der Sport- und Regionalentwicklung. „Dieser Wert liegt erfreulicherweise über vergleichbaren Erhebungen im Bundesgebiet. Wie diese Kooperationen inhaltlich weiter mit Leben gefüllt werden können, wollen wir gemeinsam mit den Akteuren vor Ort untersuchen“, sagt Sportdezernent Wichary.
Arbeitsgruppe eingerichtet
Helfen soll hierbei, neben der regelmäßigen Information und Beteiligung der Politik, die eigens eingerichtete „Arbeitsgruppe Sportentwicklungsplanung“, in der neben Verwaltungsmitarbeitenden aus den zuständigen Bereichen auch der Kreissportbund Dahme-Spreewald vertreten ist. In den kommenden Monaten werden die gesammelten Daten vom INSPO weiter ausgewertet und in gemeinsamen Sitzungen mit der AG Sportentwicklungsplanung zu Handlungsempfehlungen verdichtet. Mit der Fertigstellung des Sportentwicklungsplans und anschließenden Beschlussfassung des Konzeptpapiers durch den Kreistag wird Ende 2021 gerechnet.