Eltern, Kinder und Mitarbeitende in den Kindertagesstätten der Gemeinde Schönefeld stellen den Einrichtungen überwiegend gute, teils sogar sehr gute Noten aus. Das ist das Ergebnis einer Befragung, die im vergangenen Jahr im Rahmen der Qualitätsermittlung in den Kitas durchgeführt worden ist. Die Befragung ist Teil eines vierjährigen Prozesses, in den die Gemeinde Schönefeld vor zwei Jahren mit dem Beitritt zum Kommunalen Netzwerk für Qualitätsmanagement in der Kindertagesbetreuung (KomNet QuaKi) gestartet war. Ziel ist es, die Einrichtungen in ihrer Arbeit zu stärken, weiterzuentwickeln und die Betreuung und Bildung der Kinder in den kommunalen Einrichtungen an etablierten Qualitätsstandards auszurichten.
Gestern zog Eva Schmidpeter vom Institut für angewandte Familien, Kindheits- und Jugendforschung an der Universität Potsdam (IFK) im Ausschuss für Bildung, Soziales, Kultur und Sport der Gemeinde eine Zwischenbilanz. Das IFK ist Vertragspartner der Gemeinde und steht der Kommune in dem im Dezember 2021 begonnenen Prozess zur Seite. Stand zum Start vor allem das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund, so fanden im vergangenen Jahr interne Evaluationen und verschiedene Verfahren zur Qualitätsfeststellung in den Einrichtungen statt. Die Teams erhielten Angebote zur Fort- und Weiterbildung, parallel wurde ein Fachberatungsteam aufgebaut. In diesem Jahr stehen vor allem externe Beobachtungen und die Begleitung der Fachkräfte in den Einrichtungen im Alltag an, so Schmidpeter.
Der guten Nachricht über die positive Entwicklung in den einzelnen Einrichtungen folgte am Schluss der Sitzung der Wermutstropfen. Aufgrund von Kapazitäts- und Personalengpässen in den Einrichtungen und dem anhaltenden Zuzug kann die Gemeinde weiterhin nicht allen hier lebenden Familien einen Kitaplatz zur Verfügung stellen. Aktuell stehen 380 Kinder auf der Warteliste, zum ganz überwiegenden Teil Krippenkinder. Die Verwaltung hofft, nach den Sommerferien für etwas Entlastung sorgen zu können. Läuft alles nach Plan soll dann die Kita „Libelle“ bezogen werden können, für deren Einrichtung die Gemeinde das Erdgeschoss einer leerstehenden Büroimmobilie in den Sonnenhöfen im Schönefelder Norden angemietet hat. Der Eigentümer, die Quantum AG, hätte zwischenzeitlich den Bauantrag eingereicht, erklärte der Leiter des Dezernats Bildung und Familie, Steffen Käthner, dem Ausschuss. Er hoffe, dass die letzten Einzelheiten in Kürze geklärt werden können und die Baugenehmigung zeitnah erteilt werde.
Auch Schulplätze werden knapp
Eng wird es in naher Zukunft auch bei den Schulplätzen. Insbesondere in der Astrid-Lindgren-Grundschule im Schönefelder Norden werden die zur Verfügung stehenden Klassenräume schon bald belegt sein, erläuterte der Dezernatsleiter. Eine Erweiterungsmöglichkeit auf dem Areal der Grundschule, auf dem bereits ein Anbau errichtet worden ist, gibt es nicht mehr. Zwingend sei daher ein Schulneubau, den die Gemeinde aus Mangel an eigenen Flächen zunächst im benachbarten Schulzendorf errichten will. Gestern stellte die Verwaltung dem Ausschuss das vorgesehene Raumprogramm für die Schule vor, die nach dem Votum der Mitglieder als dreizügige Schule weitergeplant werden soll. Zwei der Züge sollen der Gemeinde Schönefeld vorbehalten sein, die nicht nur den Bau, sondern auch die Trägerschaft der neuen Schule übernehmen will. Bis zur nächsten Ausschusssitzung soll ein öffentlich-rechtlicher Vertrag erarbeitet werden, in dem die Finanzierung des Vorhabens geregelt ist. Eine Beschlussfassung soll in der März-Sitzung der Gemeindevertretung erfolgen und das Bebauungsplanverfahren zügig vorangetrieben werden, so Käthner. (sos)