Im Kampf um die besten Köpfe gehen die Berliner Wasserbetriebe neue Wege und wollen interessierte junge Menschen aus der Region schon vor dem Ausbildungsalter für die spannenden Themen und Berufe des Unternehmens begeistern. Mit ausgewählten Schulen sollen dazu Kooperationen geschlossen werden. Die erste Vereinbarung dieser Art wurde heute in Schönefeld mit der Oberschule am Airport geschlossen und von den Verantwortlichen beider Seiten unterzeichnet.
„Wir haben den jungen Menschen neben guter Bezahlung und sicheren Jobs eine Menge mehr zu bieten, nämlich interessante Arbeit mit Sinn, die die Umwelt schützt und die Region nach vorne bringt“, sagte die Personalvorständin der Berliner Wasserbetriebe, Kerstin Oster. „Aber wir müssen noch mehr dafür tun, dass potenzielle Azubis und Dual Studierende davon erfahren. Deshalb gehen wir im persönlichen Kontakt genau dorthin, wo unsere Zielgruppe schon ist: an die Schulen.“
Den Bürgermeister der Gemeinde Schönefeld, Christian Hentschel, der zur feierlichen Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung geladen war, erfüllte die Wahl der ersten Schule mit Stolz. Die Oberschule am Airport setze mit der Kooperation ihre schon zur Tradition gewordene Orientierung auf die berufliche Qualifikation ihrer Schüler*innen fort, betonte er. Und auch Schulleiter Erik Heinig verwies auf die Zertifizierung der Oberschule als Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung, die in Kürze erneuert werden soll. „Uns ist es wichtig, unseren Schülerinnen und Schülern Perspektiven aufzuzeigen, auch und gerade in der Region“, sagte er.
Im Rahmen der Kooperation werden die Schüler*innen einen praxisnahen Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt des Unternehmens erhalten und die verschiedenen Karrieremöglichkeiten kennenlernen. Zudem sollen innerhalb der Schüler-, Lehrer- und Elternschaft aktuelle Informationen über die Ausbildungsberufe, deren Anforderungen als auch das Duale Studium vermittelt werden. Aktuell bieten die Berliner Wasserbetriebe, die am Standort Waßmannsdorf das zweitgrößte Klärwerk unterhalten, mehr als 20 Ausbildungsberufe und Duale Studiengänge an und bieten jährlich 80 bis 100 Azubis eine Chance.
Hintergrund der Kooperation ist der sich seit mehreren Jahren abzeichnende Trend, eines Attraktivitätsverlusts der Erstausbildung bei den Jugendlichen. Es werde immer schwerer, geeignete Auszubildende zu rekrutieren. Schulkooperationen seien als Gewinnungs- und Bindungsinstrument daher eine sehr gute Möglichkeit, dem Fachkräftemangel und den Herausforderungen des Ausbildungsmarktes aktiv entgegen zu wirken.
Den Kontakt zwischen Oberschule und Ausbildungsbetrieb hatte im Übrigen der Gemeindevertreter Rainer Block (SPD) vermittelt. Der Lehrer a.D. unterhielt bereits früher gute Beziehungen zu den Wasserbetrieben und nutzte einen Vor-Ort-Termin am Klärwerk in Waßmannsdorf um das Thema Ausbildung und Schulkooperation anzustoßen. Dem folgten mehrere Telefonate, die letztlich in der nun unterzeichneten Vereinbarung mündeten.
Auch für die Berliner Wasserbetriebe ist es nicht das erste Engagement im Jugendbereich. Neben der Oberschule am Airport arbeitet das Unternehmen bereits mit dem Olympiastützpunkt Berlin als auch der Alba Oberschulliga zusammen
Kooperation vereinbart: Erik Heinig setzt seine Unterschrift unter das vor ihm von Kerstin Oster unterzeichnete Papier. Foto: sos