20.05.22

Angestellte der Kita-Einrichtungen sowie Eltern nutzten die Messe, um sich über den anstehenden Prozess zu informieren.

Nachdem die Gemeinde Schönefeld Ende vergangenen Jahres dem kommunalen Netzwerk für Qualitätsmanagement in der Kindertagesbetreuung (KomNet QuaKi) beigetreten ist, fand am gestrigen Nachmittag in der Großziethener Mehrzweckhalle eine erste große Veranstaltung im Rahmen des begonnenen Prozesses statt. Bei hochsommerlichen Temperaturen trafen sich dort Einrichtungsleiter*innen, Erzieher*innen, Eltern, Verwaltungsmitarbeiter*innen sowie weitere geladene Gäste zu einer Informationsmesse. Mitarbeiter*innen des Instituts für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung an der Universität Potsdam (IFK) informierten dabei über den geplanten Ablauf des auf vier Jahre angelegten Qualitätsentwicklungsprozesses, reichten Ordner, Broschüren und Informationsschriften aus und stellten sich den Fragen des interessierten Publikums.

Wie berichtet war die Gemeinde Schönefeld dem Netzwerk Anfang Dezember 2021 beigetreten, nachdem die Gemeindevertretung dazu im November einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte. Ziel der gemeinsam mit dem IFK durchgeführten Evaluation ist es, die Qualität in der Kindertagesbetreuung in den Schönefelder Einrichtungen zu sichern und weiter zu erhöhen. Bürgermeister Christian Hentschel sprach von einem herauszuarbeitenden Alleinstellungsmerkmal. Kita sei nicht nur Betreuung, sondern Bildung, betonte er.

Auf die vom Leiter des Dezernats Bildung und Familie, Steffen Käthner, eingangs gestellte Frage, was Qualität in Kitas denn eigentlich für die Beschäftigten in den Einrichtungen sei, erklärte eine Teilnehmerin: „Wenn alles das, was auf dem Zettel steht und gesellschaftlich wie politisch gewünscht ist, auch geschafft und umgesetzt werden kann.“ Für die Eltern stehe, wie eine Mutter erklärte, dabei das Wohl des Kindes im Vordergrund. Zufriedenheit stelle sich ein, wenn Eltern guten Gewissens zur Arbeit gehen können und das Kind strahlt, wenn sie es abholen, sagte sie.

Das aktuell größte Problem bei der Umsetzung der Wünsche sind die knappen personellen Ressourcen in den Einrichtungen. Weil der gesetzlich vorgeschriebene Betreuungsschlüssel keine Urlaubs- und Krankenvertretung beinhaltet, kommen die Schönefelder Kitas personell schnell an ihre Grenzen – dies zeigte sich insbesondere in der Corona-Pandemie. Um hier entgegenzuwirken, will die Gemeinde ihr Personal in den Einrichtungen deutlich aufstocken. Aktuell werden ca. 40 Erzieher*innen benötigt, perspektivisch sogar noch deutlich mehr. Der Markt scheint jedoch weitestgehend leergefegt. Mit Informationsflyern und Werbeaktionen, wie etwa der sechs mal acht Meter großen Werbetafel am Terminal 5 des Berlin-Brandenburger Flughafens, will die Gemeinde die Aufmerksamkeit erhöhen und die Blicke noch stärker auf sich lenken. Das Qualitätsmanagement soll darüber hinaus dazu beitragen, das Interesse der dringend benötigten Fachkräfte zu wecken, sie zu bekommen und zu halten.

„Wir machen nicht alles neu und anders, wollen aber gemeinsam manches besser machen“, sagte der Geschäftsführer des IFK, Dietmar Sturzbecher. Das von dem Institut durchgeführte Managementsystem setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen: Der Qualitätsfeststellung, zu der eine Befragung aller Beteiligten gehöre, genauso wie ein Ideen- und Beschwerdemanagement. Zusätzlich gibt es ein reichhaltiges Förderungsprogramm. Dazu zählten pädagogische Arbeitsmaterialien und Fortbildungen sowie Screening-Instrumente zur Abfrage des Entwicklungsstandes der Kinder, das den Fokus nicht nur auf die Über-, sondern auch auf die Unterforderten richtet. Wie ein Puzzle ergebe sich Stück für Stück am Ende des vierjährigen Turnus ein Bild der Qualität, das in einem abschließenden Bericht zusammengefasst und wiedergegeben wird.

Bei der Messe konnten sich alle Beteiligten zunächst einmal ein Bild von den bevorstehenden Untersuchungen und Aufgaben machen. Dazu hatte das Institut Informationsstände aufgebaut und umfassendes Informationsmaterial zur Verfügung gestellt. Im Weiteren wird es nun an die eigentliche Arbeit in den Einrichtungen gehen.  

     

An den Infoständen herrschte ein lebendiger Austausch. Auch Bürgermeister Christian Hentschel griff interessiert zu den ausgelegten Materialien.  Fotos: sos                                       

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