05.05.22

In den vergangenen sechs Jahren haben sich die Zuwanderungszahlen im Landkreis Dahme-Spreewald mehr als verdoppelt. Das geht aus dem Bericht zum Stand der Integration 2021 hervor, den die hauptamtliche Migrationsbeauftragte des Landkreises Dahme-Spreewald, Antje Jahn, kürzlich präsentierte. Den größten Teil nehmen dabei Zuwanderungen aus Drittstaaten ein (60 Prozent), gefolgt von Zuwanderungen aus der EU (38 Prozent). Der Anteil der Geflüchteten und Asylsuchenden lag bei zwei Prozent.

„Mir ist wichtig diese Zahlen deutlich zu machen, da in der Betrachtung der Zuwanderung doch immer der Eindruck entsteht, es wären vorwiegend die Geflüchteten und Asylsuchenden, die hier im Landkreis leben. Dies ist aber nicht der Fall. Wir haben hier sehr viel mehr Menschen aus der EU und aus Drittstaaten, die hier leben und arbeiten“, so Antje Jahn.

Für Maßnahmen zur Integration dieser einzelnen Gruppen gibt es aber ein Ungleichgewicht. Für die Personengruppe Flucht und Asyl gibt es ein gesetzlich vorgeschriebenes Potential an Migrationssozialarbeit mit entsprechenden Beratungs- und Betreuungsangeboten, die vorgehalten werden müssen. Für die anderen beiden Personengruppen gäbe es dies nicht.

Am Ende haben alle drei Gruppen der Zugewanderten entsprechende Integrationsbedarfe. Hier müsse sich dahingehend etwas ändern, dass Beratungs- und Betreuungsangebote auch für Zugewanderte außerhalb von Flucht und Asyl zur Verfügung stehen, so Jahn. Diese Notwendigkeit werde durch das aktuelle Kriegsgeschehen deutlich. Der Landkreis Dahme-Spreewald setzt gemeinsamen mit seinen Ämtern, Gemeinden und Städten seit Bekanntwerden des Krieges in der Ukraine alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen um, die das Ankommen und die Integration von Geflüchteten erleichtern.

Unabhängig von den Angeboten des Landkreises bleibe aber das ehrenamtliche Engagement vieler Patinnen und Paten im Landkreis einer der wichtigsten Pfeiler für gelingende Integration. Ohne die Unterstützung und Begleitung so vieler im Ehrenamt tätiger Menschen wäre die Integration als gesamtgesellschaftlicher Prozess nicht zu schaffen. Diesem täglichen Einsatz gebührt Respekt und Anerkennung, sagt Jahn.

Künftig möchte der Landkreis der wachsenden Vielfalt mit einem erweiterten und bedarfsorientierteren Service und einer Willkommenskultur entgegenkommen. Insbesondere soll die soziale Integration von EU-Zuwanderern und Fachkräften mit ihren Familien unterstützt werden. Ziel soll die Einrichtung eines WelcomeCenter im Landkreis sein, welches offen steht für alle Zuwanderungsgruppen und an denen unterschiedlichste Informationen gebündelt werden. Detaillierte Einblicke in Struktur, Handlungsfelder sowie räumliche und personelle Ausstattung sollen durch einen vor Ort-Besuch des Kommunalen Integrationszentrums in Frankfurt/Oder gewonnen werden. In den folgenden Monaten wird geprüft, ob und wie ein solches Vorhaben im Landkreis umzusetzen ist.

Der komplette Bericht zum Stand der Integration 2021 kann unter https://www.dahme-spreewald.info/sixcms/media.php/149/Bericht%20zum%20Stand%20der%20Integration%202021.pdf eingesehen werden.

 

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