03.03.22

Die wesentlichen Punkte sind benannt, jetzt gilt es, sie zügig zu diskutieren und umzusetzen. So brachte Ortsvorsteher Olaf Damm am gestrigen Mittwochabend am Ende der Bürgerbeteiligung im Rahmen des INSEK-Prozesses die Vorstellungen der Waltersdorfer auf den Punkt. Zuvor hatte Moderator Michael Steinke des mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept beauftragten Büros, SÖR, den Waltersdorfern die bisherigen Analyseergebnisse nebst möglichem Maßnahmepaket vorgestellt.

Die virtuelle Konferenz mit etwas über 30 Teilnehmer*innen ging dabei recht ruhig und ohne große Zwischendiskussionen über die Bühne. Das lag nach Ansicht des Ortsvorstehers zum einen an der Art der Veranstaltung, die Corona bedingt erneut online stattfinden musste. Eine Präsenzveranstaltung, so seine Überzeugung, hätte noch einmal mehr Möglichkeiten der Beteiligung eröffnet. Auf der anderen Seite hatten sich die Waltersdorfer schon im Vorfeld mit zahlreichen Vorschlägen und Hinweisen an dem Prozess beteiligt. Diese waren unter anderem nach den Ortsteilbegehungen zu Papier gebracht worden, die Olaf Damm für seinen Ortsteil im vergangenen Jahr organisiert hatte. Damit hatte Waltersdorf bereits ein Terrain betreten, das die Stadtplaner unter dem Label „Partizipative Planung“ als ein künftiges Instrument der Bürgerbeteiligung für die Gesamtgemeinde anraten. Gerade Ortsteilspaziergänge ließen Handlungsbedarfe erkennen, auf die die Gemeinde schnell reagieren könne, so Steinke.

Wie in anderen Ortsteilen ist auch in Waltersdorf das Entwicklungspotenzial weitestgehend auf Gewerbeansiedlungen beschränkt. Hier gelte es nach Ansicht der Stadtplaner für die Gesamtgemeinde eine eigene Marke und Strategie zu entwickeln und vor allem kleinteiliges Gewerbe und die Ansiedlung von Dienstleistern zu fördern. Auf Waltersdorf bezogen heißt dies wie schon in Waßmannsdorf, das Potenzial zu nutzen, ohne die vorhandene Wohnnutzung weiter zu beeinträchtigen. Aktuell ist eine Masterplanung in Arbeit, die zum Ziel hat zu klären, welche Nutzungen künftig zulässig sein sollen, die aber auch die geplante Ortsumfahrung einbezieht. Hier wird die Masterplanung der Frage nachgehen, welche Funktionen diese auch im Hinblick auf die weitere Entwicklung künftig zu erfüllen hat.

Zu den von den Waltersdorfern prioritär geforderten Maßnahmen gehört vor allem die Gestaltung der Rotberger Dorfmitte. Der Waltersdorfer Gemeindeteil ist zuletzt im Süden stark gewachsen. Es fehle aber an einer attraktiven Mitte, und einem Ort der Begegnung, so Damm, aber auch an Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und nicht zuletzt Lagerräumen für die Feuerwehr. Nach Empfehlung des Büros SÖR könnte die Gemeinde die Fragen der künftigen Gestaltung und Nutzung der Rotberger Dorfmitte im Rahmen eines Ideenwettbewerbs klären, der all diese Punkte einbezieht. Für die Planung des Dorfgemeinschaftshauses sind zudem bereits im Haushalt 2022 Mittel eingestellt. Auch das Bürgerhaus und die Gestaltung des Dorfangers in der Waltersdorfer Siedlung sind, wie sich bei der abschließenden Umfrage unter den Online-Teilnehmer*innen zeigte, prioritäre Anliegen der Waltersdorfer. Auch in der Verwaltung sind diese bereits auf der Agenda. Insbesondere für das Bürgerhaus, als auch den aktuell geschlossenen Jugend- und Seniorenclub werden derzeit Alternativstandorte gesucht. Zudem werde überlegt, wie das sanierungsbedürftige Haus gesichert und zumindest die Außenflächen des Clubgeländes wieder öffentlich zugänglich gemacht werden können.

Ortsvorsteher Damm betonte zudem, dass die Gemeinde mittelfristig ein Radwegekonzept benötigt. Gerade Waltersdorf stehe hier als ein Ortsteil mit fünf teils weit auseinander liegenden bewohnten Gemeindeteilen vor großen Herausforderungen. Die Bewohner*innen wünschen sich, dass die Radwege, die sie als Verbindungswege nutzen, ausgebaut und weitergeführt werden. Ein Radrundweg um den BER sei zwar schön, für die Waltersdorfer hätte aber die Erreichbarkeit im Gemeindegebiet Priorität. Dies betrifft auch den regionalen Busverkehr, der diesbezüglich zu optimieren sei.


 

Die beiden letzten Ortsteilgespräche der 3. Runde der Bürgerbeteiligung zum INSEK finden am kommenden Donnerstag, 10. März 2022, in Schönefeld sowie am Donnerstag, 24. März 2022, in Kiekebusch statt. Beginn der Videokonferenzen ist jeweils 18 Uhr. Alle Informationen dazu sind der Informationsbroschüre zu entnehmen, die den Haushalten in den Ortsteilen per Postwurfsendung zugeht bzw. bereits zugegangen ist. Auch auf der Internetseite zum INSEK stehen diese zum Download bereit:

Alle Informationen zum INSEK

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