07.03.23

„In Zeiten anhaltend hoher Inflation, rasant gestiegener Strom-, Energie- und ganz allgemein der Lebenshaltungskosten ist der Einsatz für eine echte Gleichstellung von Frauen und Männern heute wichtiger denn je.“ Das sagte Brandenburgs Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, Ursula Nonnemacher, anlässlich des bevorstehenden Frauentags am morgigen 8. März 2023.

 

Frauen sind öfter sozial und wirtschaftlich benachteiligt. Fast ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig in Vollzeit beschäftigten Brandenburgerinnen bekommen lediglich einen Verdienst unterhalb oder im Bereich der Armutsgrenze. Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit oder in nicht-tarifgebundenen Jobs, sodass sie von betrieblichen Aufstockungen von Entgeltersatzleistungen kaum profitieren. Frauen, besonders alleinerziehende, sind von den allgemeinen Kostensteigerungen besonders stark betroffen. „Diese Zustände gefährden den sozialen Frieden in unserem Land und müssen dringend geändert werden“, so die Ministerin. Der Kampf für die finanzielle Unabhängigkeit der Frauen bleibe ebenso wie der Kampf für die gleichberechtigte Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen ein zentrales Ziel. Jeder Frau müsse das Recht auf Selbstbestimmung, ein Leben frei von Gewalt, gleiche Rechte im Arbeitsleben sowie bei der Verteilung von Macht und Verantwortung zustehen. Auch unbezahlte Sorgearbeit müsse endlich fair verteilt werden.

 

Noch immer sind Frauen in Brandenburgs Politik deutlich unterrepräsentiert. So beträgt ihr Anteil im Landtag lediglich 31,8 Prozent, in den Kreistagen und Stadtverordnetenversammlungen liegt er mit 28,4 Prozent sogar noch niedriger. Die Gemeindevertretung der Gemeinde Schönefeld  zählt aktuell 27 Mitglieder, davon sind 6 Frauen. Das entspricht einem Anteil von 22,2 Prozent. Bei den Hauptverwaltungsbeamt*innen im Land macht der Frauenanteil nur elf Prozent aus, bei den Bürgermeister*innen sind es 20 Prozent. Das Frauen- und Gleichstellungsministerium unterstützt verschiedene Projekte und Programme zur Steigerung des Frauenanteils, zum Beispiel die Fachstelle Parität, die lokale Netzwerke initiiert und Vernetzungsveranstaltungen organisiert.

 

Ein Zeichen für Gleichstellung setzen aktuell auch die 33. Brandenburgischen Frauenwochen mit zahlreichen Veranstaltungen wie Diskussions- und Gesprächsrunden, Workshops und Informationsveranstaltungen, Ausstellungen, Theateraufführungen und Lesungen im ganzen Land.

 

Zudem machen viele Organisationen, wie die Gewerkschaft Ver.di, am heutigen Equal Pay Day auf die ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen aufmerksam. Im Schnitt verdienen Frauen heute noch rund 18 Prozent weniger als Männer. In der Kulturbranche liegt der Gender Pay Gap sogar noch höher. In Kunst und Kultur bekommen Frauen noch immer ein Fünftel weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen. Deshalb widmet sich der diesjährige Equal Pay Day explizit der Lohnungerechtigkeit in dieser Branche. Unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ präsentiert die Equal Pay Day Kampagne Lösungsmöglichkeiten für mehr Lohngerechtigkeit in künstlerischen Berufen, die wegweisend für die gesamte Arbeitswelt sind.

 

(Quelle: Pressemitteilung MSGIV, Ver.di)

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