13.03.23

Alles begann mit einem leeren Blatt Papier, einem Stift, einem Telefon – ein Jahr später kann das Projekt „Kümmern im Verbund“ nicht nur auf viele beschriebene und bunte Seiten verweisen. Auch zahlreiche Menschen haben in den letzten Monaten von den Angeboten der vor Ort in den Kommunen des Verbundes tätigen Pflegekoordinatorinnen profitiert.

 

Am vergangenen Freitag trafen sich die Bürgermeister der vier an dem interkommunalen Projekt beteiligten Kommunen, um gemeinsam mit den Koordinatorinnen und Klienten, wie auch Vertretern der Kommunalpolitik bei einem gemeinsamen Kaffeeklatsch das einjährige Bestehen des Verbundes zu feiern. Zu Kaffee und Kuchen geladen war auch die Brandenburger Ministerin für Gesundheit, Soziales, Integration und Verbraucherschutz, Ursula Nonnemacher, die sich schon im vergangenen Sommer auf ihrer Pflege-vor-Ort-Tour ein Bild von dem Projekt gemacht hatte und den Weg in die federführende Kommune nach Eichwalde gern erneut auf sich nahm. Schon von Beginn an habe sie die Begeisterung der Menschen für das Projekt gespürt, erklärte sie in ihrer Ansprache anlässlich des einjährigen Bestehens. „Wenn wir gemeinsam Pflege- und Unterstützungsstrukturen vor Ort ausbauen, wenn Betroffene und Angehörige schnell und unkompliziert vor ihrer Tür Hilfe bekommen, dann tragen wir gemeinsam dazu bei, dass Ältere möglichst lange selbstbestimmt in ihrem vertrauten Umfeld bleiben können“, sagte sie.

 

Das Land Brandenburg unterstützt das in Anlehnung an den DEFA-Kultklassiker unter dem Arbeitstitel „Schwester Agnes“ geführte und bekannt gewordene Projekt jährlich mit rund 116.000 Euro. Das sei gut angelegtes Geld, so die Ministerin. Dabei gehe es nicht nur darum, älteren Menschen so lange wie möglich, das Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, sondern auch darum, die Senior*innen vor sozialer Armut zu schützen, erklärte Schönefelds Bürgermeister Christian Hentschel. Denn wie sein Amtskollege aus Schulzendorf, Markus Mücke, betonte, neigten diese dazu, sich zurückzuziehen, vor allem dann, wenn sie etwas nicht können oder nicht verstehen. Auch hier setzt das Projekt „Kümmern im Verbund“ an – ob der Plausch übern Gartenzaun, der Hausbesuch oder das Angebot der öffentlichen Sprechstunde in den Kommunen. Das Team der Pflegekoordinatorinnen hat immer ein offenes Ohr und steht den Senior*innen in den beteiligten Kommunen Eichwalde, Schönefeld, Schulzendorf und Zeuthen mit Rat und Tat zur Seite.

Jüngstes Beispiel ist das eines über 80-jährigen Pflegebedürftigen in einer der Kommunen. Ein halbes Jahr lang hatte der Mann seine Wohnung nicht mehr verlassen, weil er die Treppen aus dem ersten Stock nicht mehr selbständig hinunterkam. Ein Anruf seiner Frau bei den Pflegekoordinatorinnen brachte Hilfe. Die zu Rate gezogene Projektmitarbeiterin organisierte nicht nur ärztliche Hausbesuche von Physiotherpeut und Zahnarzt für den Betroffenen. Gemeinsam beantragten sie zudem eine Erhöhung des Pflegegrades, um zukünftig im Fall des Falles einen Transport des Mannes zu sichern. Zudem vermittelte die Koordinatorin eine Wohnungsberatung für eine alters- und dem Pflegebedarf angemessene Anpassung.

 

Im November 2022 ist das Team der Projektkoordinatorinnen auf vier angewachsen und damit nun komplett. Neben Eichwalde kam mit Schönefeld ein weiterer Standort hinzu. Zwei Mitarbeiterinnen haben nunmehr ein Büro im ehemaligen Rathaus in Waltersdorf bezogen und starten von dort auf verkürzten Wegen durchs Gemeindegebiet.

 

Wer mit den Pflegekoordinatorinnen des Projektes „Kümmern im Verbund“ Kontakt aufnehmen möchte, kann dies wie folgt:

 

Kümmern im Verbund

Tel. 030/ 67502- 550 (Mo. – Fr. 9- 14 Uhr)

Mail: kuemmern-im-verbund@essz.de

Offene Sprechstunde Schönefeld:

Jeden Montag von 10- 12 Uhr

Rathaus Schönefeld (Hans- Grade- Saal)

Hans-Grade-Allee 11, 12529 Schönefeld

 

Vor einem Jahr ist das Projekt „Kümmern im Verbund“ ins Leben gerufen worden. Bei einem gemeinsamen Kaffeeklatsch feierten die Initiator*innen gemeinsam mit geladenen Senior*innen den erfolgreichen Start. Fotos: sos

 

 

 

 

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