26.08.22

Die Entscheidung über die Ansiedlung der Goldbeck-Zentrale in Schönefeld ist weiter vertagt. Das Bauunternehmen plant in dem gegenüber dem Flughafenterminal T 5 und zwischen Intercity-Hotel und Autobahn gelegenen  „Quartier Am Seegraben“ die Errichtung eines entsprechenden Bürogebäudes. Probleme bereitet jedoch die Erschließung des Areals, die nach bisherigen Planungen über die B96a vorgesehen ist. Unter anderem hatte der Brandenburger Landesbetrieb für Straßenwesen (LSB) Bedenken angemeldet. Nach gemeinsamen Gesprächen einigten sich die Beteiligten unter Einbezug einer Verkehrssimulation auf eine Zufahrt über einen separaten Verzögerungsstreifen. Die Mitglieder des Entwicklungsausschusses, denen die geänderte Beschlussvorlage gestern Abend in ihrer Sitzung vorgestellt worden war, fiel eine Zustimmung aber weiterhin schwer. Moniert wurde wiederholt das ausstehende ganzheitliche Verkehrskonzept, das die aktuelle Situation als auch alle künftigen Entwicklungen in der Gesamtgemeinde berücksichtige. Die Auswirkungen der Etablierung eines weiteren Gewerbegebietes sei demnach noch völlig unklar. Bürgermeister Christian Hentschel plädierte dennoch dafür, die Entwicklung nicht zu stoppen. In Kürze werde in der Gemeinde ein Verkehrsplaner eingestellt, dessen erste Aufgabe die Erstellung des bereits durch die Gemeindevertretung beschlossenen Mobilitätskonzeptes sein würde. Es sei jedoch nicht möglich, mit allen Entscheidungen zu warten, bis dieses vorläge. Dies würde dann auch den geplanten Uni-Campus am S-Bahnhof Waßmannsdorf, das Gymnasium des Landkreises, das im Entwicklungsgebiet im Schönefelder Norden entstehen soll und weitere wichtige Bauvorhaben betreffen. Der Bürgermeister schlug vor, zur entscheidenden Sitzung der Gemeindevertretung am 14. September 2022 den mit den Planungen vertrauten Planer der Firma PST einzuladen und vor der Abstimmung der Vorlage nochmals um eine entsprechende Stellungnahme zur Verkehrssituation vor Ort zu bitten. Die Ausschussmitglieder folgten diesem Vorgehen, enthielten sich in der Abstimmung zur Beschlussvorlage aber zunächst mehrheitlich. Auch wurde der Wunsch geäußert, kurzfristig eine alternative Erschließung im hinteren Bereich des Gewerbegebiets zu prüfen.

Ebenfalls als aktuell noch nicht zustimmungsfähig, erachteten die Ausschlussmitglieder den Wunsch einer Änderung der Nutzungsart im Bebauungsplan „Sondergebiet West Gate II“ in Selchow. Nach den bisherigen Festsetzungen sind dort derzeit ausschließlich Ansiedlungen im Bereich der Lagerung, Wartung und Reparatur von Flugzeugteilen zulässig. Ursprünglich sollte sich die Flughafengesellschaft Air Berlin dort niederlassen, die inzwischen aber Insolvenz anmelden musste. Weitere Interessenten für eine solche Nutzung gäbe es nach Angaben eines Eigentümervertreters aber nicht und werde es auch künftig nicht mehr geben. Ohne eine Änderung drohe dauerhafter Leerstand, erklärte er. Nach vorliegenden Planungen soll das Sondergebiet in ein Gewerbegebiet umgewandelt werden. Die zulässigen Gebäudearten (Bürogebäude, Lager, Parkhaus) sollen bestehen bleiben, jedoch die Reduzierung auf die Nutzung für den Bereich der Flugzeugteile entfallen. Die Ausschussmitglieder äußerten Skepsis und konnten sich zu einer gänzlichen Freigabe der möglichen Nutzung nicht entschließen. Unbedingt müsse das Gebiet weiterhin für flughafenaffines Gewerbe freigehalten werden, hieß es, da dies in Zukunft dringend benötigt werde. Die Beschlussvorlage wurde daher nicht abgestimmt und auf Antrag eines Ausschussmitgliedes und einem einstimmigen Votum der Ausschussmitglieder dazu von der Verwaltung zurückgezogen. Sie soll nun entsprechend der Einwendungen überarbeitet und in einer der nächsten Sitzung des Entwicklungsausschusses erneut eingebracht werden.

Weiter voran geht es indes mit dem in Großziethen geplanten Spiel- und Erholungspark in der Gartenstadt. Für den zwischen Querweg und Lessingring geplanten Park werde nach Angaben der Planerin Brigitte Suntrop die Offenlage vorbereitet. Die Träger öffentlicher Belange sollen gehört und um Stellungnahmen zu dem Vorhaben gebeten werden. Parallel soll ein Spiel- und Parkkonzept entwickelt werden. Dazu würden die Landschaftsarchitekten gemeinsam mit den Bewohner*innen sowie Kindern und Jugendlichen in Werkstätten Ideen entwickeln. Auf Grundlage des Konzepts soll der Vorentwurf dann im kommenden Jahr konkretisiert werden.  Ziel ist es, neben der Schaffung von Spiel-, Sport- und Erholungsflächen eine Lösung für die Regenentwässerung zu finden. Das Niederschlagswasser soll nach Möglichkeit als erlebbares und spielerisches Element in die Planungen eingebunden werden, so die Planerin.

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