In der Gemeinde Schönefeld gewinnt der Klimaschutz an Fahrt. In den Gremien wird derzeit über ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen diskutiert, die sich für mehr Engagement hinsichtlich der Einhaltung der Klimaziele auf kommunaler Ebene stark macht. Im gestrigen Bauausschuss wurde der Antrag mehrheitlich befürwortet. In einem ersten Schritt soll danach die Einstellung eines Klimaschutzmanagers bzw. einer Klimaschutzmanagerin in der Verwaltung geprüft werden. Derzeit werde dazu im Rathaus eine entsprechende Stellenbeschreibung erarbeitet.
Wunsch der Grünen ist es, dass die Klimaschutzziele in Bebauungsplänen und bei künftigen Bauprojekten stärker oder überhaupt berücksichtigt werden. Dies zu prüfen und zu realisieren, könne eine der Aufgaben des neuen Mitarbeiters/der neuen Mitarbeiterin sein. Zudem sollen alle an die Gemeindevertretung oder den Hauptausschuss gerichteten Beschlussvorlagen die klimapolitischen Auswirkungen berücksichtigen. Dies soll durch ein Ankreuzfeld im Antragsformular mit den Auswahlmöglichkeiten „Ja, positiv“, „Ja, negativ“ und „Nein“ realisiert werden. Kai Maschmann, Fraktionsvorsitzender der Bürgerinitiative Schönefeld (BIS) begrüßte diesen Schritt. Beschlussvorlagen könnten weiter befürwortet werden, selbst wenn sie negative Auswirkungen auf den Klimaschutz hätten. Die Gemeindevertreter würden aber stärker für die Themen sensibilisiert, sagte er. Anderen ist der Antrag in einigen Punkten noch nicht konkret genug. Nach Ansicht der Verwaltung benötige die Gemeinde zunächst auch ein Klimaschutzkonzept, in dem entsprechende Ziele und Maßnahmen niedergeschrieben sind. Grundlage hierfür würden nicht zuletzt die Ergebnisse des derzeit laufenden Stadtentwicklungsprozesses (INSEK) bilden, erläuterte Baudezernentin Kathrin Sczepan. Der Antrag der Grünen um Fraktionsvorsitzende Sabine Freund sei aber ein „Schubser in die richtige Richtung“.
Leitprojekte im Strukturkonzept der Airport-Region
Steigende Temperaturen und extreme Wetterlagen stellen aber nicht nur die Gemeinde Schönefeld zunehmend vor besondere Herausforderungen. Die Auswirkungen des Klimawandels sind allerorten spürbar. Auch die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Dialogforum Airport Berlin-Brandenburg (KAG DF) hat sich daher im Rahmen der Entwicklung des Gemeinsamen Strukturkonzeptes (GSK) mit dem Thema befasst. Darauf verweist die KAG DF unter anderem in einer heutigen Pressemitteilung. Wie daraus hervorgeht, seien im Strukturkonzept einige Projekte festgelegt, die die negativen regionalen Folgen des Klimawandels minimieren sollen. So ist beispielsweise westlich von Blankenfelde-Mahlow der Aufbau eines Klimaschutzwaldes geplant. Dieser klimarobuste Mischwald beeinflusst nicht nur das Mikroklima positiv, sondern bereichert zugleich auch die Naherholungsgebiete der Region, heißt es.
Ein weiteres Leitprojekt in dem interkommunalen Konzept ist das Management von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die den Eingriff in die Natur durch Bauvorhaben kompensieren. Mit dem interkommunalen Flächenpool (INKOF) der BADC GmbH besteht in der Flughafenregion bereits ein etabliertes Instrument zum Management von Kompensationsflächen. Dieser Pool soll fortgeführt und erweitert werden. So können auch zukünftig notwendige Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vor Ort abgestimmt umgesetzt werden, die der Region direkt zugutekommen, heißt es.
Zu den weiteren Schwerpunkten zähle der Ausbau der Rad- und Wanderwege. Sie sollen die Aufenthalts- und Lebensqualität in der Flughafenregion sowie die Attraktivität im touristischen Segment erhöhen. Freiflächen, wie sie gerade in den so genannten Achsenzwischenräumen vorhanden sind, sollen zu Regionalparks entwickelt werden. Insbesondere zwischen Blankenfelde-Mahlow und Rangsdorf seien solche Flächen zu finden, deren Sicherung durch interkommunale Zusammenarbeit voranzutreiben sei.