15.03.23

Angesichts der angespannten Situation in den Kindertagesstätten der Gemeinde Schönefeld will die Kommune neben der Planung und dem Bau neuer Einrichtungen auch verstärkt auf Alternativangebote setzen. Dazu zählt etwa auch die Kindertagespflege. Nach einem Austausch mit dem Landkreis zu dem Thema hatte die Gemeinde in einem weiteren Schritt die aktuell in der Gemeinde tätigen Kindertagespflegepersonen zu einem Stammtisch geladen, um in Erfahrung zu bringen, wo die Probleme liegen und es gegebenenfalls Unterstützungsbedarf gibt. Hintergrund ist der seit einigen Jahren anhaltende rückläufige Trend bei der Etablierung von Kindertagespflegeeinrichtungen. Waren vor drei Jahren noch etwa 1200 Kindertagespflegepersonen im Land Brandenburg gemeldet, so seien es aktuell noch rund 850, berichtete der Leiter des Dezernats Bildung und Familie der Gemeinde Schönefeld, Steffen Käthner, gestern dem Ausschuss für Bildung, Soziales, Kultur und Sport (BSKS). Am Freitag, 21. April 2023, soll es daher im Rathaus der Gemeinde Schönfeld, in der Hans-Grade-Allee 11, eine Informationsveranstaltung für Interessierte geben. Vor Ort werden Vertreter*innen des Landkreises zu Rahmenbedingungen und Fragen der Betriebserlaubnis sowie des Genehmigungsverfahrens Auskunft geben. Zudem gewähren aktive Kindertagespflegepersonen Einblick in ihr Tätigkeitsfeld. Beginn ist um 14 Uhr.

Wie der Dezernatsleiter weiter berichtet, wird die Gemeinde eine Richtlinie erarbeiten, die es ermöglicht, Kindertagespflegepersonen finanziell zu unterstützen. Daneben sollen auch alternative Möglichkeiten zur Betreuung im Hort geschaffen werden. So wird erwartet, dass etwa auch der an die Kita „Bienenschwarm“ angegliederte Hort der Astrid-Lindgren-Grundschule sehr bald an seine Kapazitätsgrenzen kommen wird. Neben der nochmaligen Erweiterung der Betriebserlaubnis sollen Möglichkeiten bedarfsergänzender Angebote, wie etwa einer Hausaufgabenbetreuung oder von Kidsclubs, geprüft werden.

Größtes Problem in den Kindertagesstätten ist nach wie vor das Personal. Aufgrund mangelnder Fachkräfte können die Kapazitäten in einigen Einrichtungen nach wie vor nicht ausgeschöpft werden. Die Warteliste für einen Kita-Platz in der Gemeinde ist weiter lang und zählt aktuell über 400 Kinder. Neben der umfassenden Bewerbung der freien Stellen rückt die eigene Ausbildung stärker in den Fokus. Hier werden aktuell Gespräche mit der Arbeitsagentur und der Arbeiterwohlfahrt geführt. Der freie Träger befindet sich im Anerkennungsprozess für eine zweijährige Erzieher*innen-Ausbildung. Die Gemeinde Schönefeld erwägt hier eine Kooperation.

Sozialraumanalyse liegt vor

Im Weiteren berichtete der Dezernatsleiter über den Abschluss der Sozialraumanalyse. Diese liegt nun schriftlich in Form einer Broschüre vor. Die Ergebnisse sollen im Rahmen einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Ausschusses, Verwaltungsmitarbeiter*innen, Vertreter*innen des Kinder- und Jugendbeirats als auch mit dem Urheber der Analyse, Jan Kasiske vom Systemischen Institut für Führung und Beratung (SIFB) aus Berlin, diskutiert werden. Das Treffen wird voraussichtlich nach den Osterferien stattfinden. Das Ergebnis der Beratung werde dem Bildungsausschuss in einer seiner nächsten Sitzungen präsentiert. Dann wird auch entschieden, was von den in der Analyse vorgebrachten Anregungen in welcher Form umgesetzt wird. Im Rahmen der Analyse, die im Sommer 2022 gestartet war, hatte es umfassende Befragungen der in der Gemeinde Schönefeld lebenden Kinder und Jugendlichen als auch weiterer Akteure gegeben, um mehr über ihr Lebensumfeld und ihre Bedürfnisse zu erfahren und daraus Handlungsempfehlungen für die Gemeinde zu entwickeln. Im Anhang der Broschüre befindet sich so auch eine 99-Wünsche-Liste, mit der sich die Arbeitsgruppe nun ebenfalls noch eingehender beschäftigen will.

Kinder- und Jugendbeirat sucht Nachwuchs

Die Sozialraumanalyse gehörte zu einem der Tätigkeitsschwerpunkte im Jahr 2022 des Kinder- und Jugendbeirats, deren Vorsitzende Johanna Krey in der Sitzung des Bildungsausschusses kurz über die Ereignisse des vergangenen Jahres referierte. Neben der Analyse hatte sich der Beirat intensiv mit den Kinderspielplätzen in der Gemeinde beschäftigt und eine Prioritätenliste für die Umgestaltung und Sanierung erstellt. Für zwei der als prioritär benannten Plätze in Großziethen und Kiekebusch sind Mittel im Haushalt 2023 bereitgestellt. Über das weitere Vorgehen wird sich der Beirat gemeinsam mit der Verwaltung und dem Bauausschuss beraten. Der Fokus im Jahr 2023 wird jedoch auf der Nachwuchssuche liegen, erklärte Krey. Viele Mitglieder werden im kommenden Jahr altersbedingt aus dem Gremium ausscheiden oder ausscheiden müssen. Es werden daher dringend interessierte Jugendliche gesucht, die die Arbeit des Kinder- und Jugendbeirats fortsetzen wollen, der inzwischen auch auf Landesebene aktiv ist. Wie Johanna Krey berichtete, zählt der Kinder- und Jugendbeirat der Gemeinde Schönefeld zu den Gründungsmitgliedern eines Dachverbandes der Kinder- Jugendgremien im Land Brandenburg, der sich im letzten Jahr zusammengefunden hat.

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