Liebe Bürgerinnen und Bürger,
am 13. August 2021 jährt sich der Bau der Berliner Mauer zum 60. Mal. Mehr als 28 Jahre riegelte der Grenzwall während der Teilung Deutschlands die ehemalige DDR von der Bundesrepublik beziehungsweise West-Berlin hermetisch ab. Mehr als 100 Menschen verloren beim Versuch der Flucht aus der DDR in den Westen ihr Leben.
Im Jahr 2016 entschied der Brandenburger Landtag, der Opfer der SED-Diktatur und des Mauerbaus jährlich in geeigneter Form zu gedenken. In diesem Jahr werden die Kommunen entlang des ehemaligen Grenzstreifens zu Berlin diesen Tag gemeinsam begehen. In der Stadt Hohen Neuendorf im Landkreis Oberhavel findet am 13. August 2021 am ehemaligen Grenzturm in Bergfelde eine zentrale Gedenkveranstaltung statt, an der auch die Gemeinde Schönefeld teilnehmen wird.
Aber natürlich haben wir auch hier vor Ort unsere eigene Mauergeschichte und an diese wollen wir erinnern. Denn mit Horst Kullack hat auch Schönefeld einen Mauertoten zu beklagen. Der Großziethener hatte Silvester 1971 in den Westen fliehen wollen, wurde beim Versuch die DDR zu verlassen, jedoch von Angehörigen der Grenztruppen angeschossen und so stark verletzt, dass er 21 Tage später im Krankenhaus in Königs Wusterhausen verstarb. Ihm zum Gedenken wurde auf dem ehemaligen Mauerstreifen in Nähe der Lichtenrader Chaussee am Ortsausgang von Großziethen eine Stele errichtet. Dort wird Bürgermeister Christian Hentschel am Jahrestag des Mauerbaus einen Kranz niederlegen.
Der Bau der Berliner Mauer hat jedoch nicht nur das Leben der Angehörigen der vielen Opfer verändert. Mit der manifestierten deutsch-deutschen Teilung verbinden sich zahlreiche Schicksale und Erlebnisse, die mehr als 30 Jahren nach dem Fall der Mauer im Alltag kaum mehr präsent und mehr und mehr in den Hintergrund getreten sind. Deshalb möchte die Gemeinde Schönefeld das Jubiläumsjahr des Mauerbaus zum Anlass nehmen, in besonderer Weise an diesen Tag als auch seine weiteren Folgen zu erinnern.
Daher rufe ich Sie, liebe Schönefelderinnen und Schönefelder, dazu auf, Ihre Erinnerungen und Geschichten mit den Bewohnern unserer Gemeinde, Nachbarn und Gästen zu teilen. Schicken Sie uns bitte all das, was Sie mit dem Mauerbau verbinden. Das können Fotos, Gegenstände, aufgeschriebene Geschichten und Anekdoten sein; aber auch Kunstobjekte. Wir werden als Gemeindeverwaltung alles sammeln und die eingegangenen Erinnerungen angemessen würdigen und der Öffentlichkeit präsentieren.
Die Ausstellung soll zum Gedenktag am 13. August 2021 eröffnen. Einsendeschluss für Ihre Gedanken und Geschichten ist der 15. Juli 2021. Ihre Beiträge schicken Sie bitte per E-Mail an rathaus@gemeinde-schoenefeld.de oder auf dem Postweg an Gemeinde Schönefeld, Stichwort: Mauergedenken, Hans-Grade-Allee 11, 12529 Schönefeld. Sollten Sie Dinge besitzen, die sie teilen, aber lieber persönlich abgeben wollen, melden Sie sich bitte vorab telefonisch unter (030) 536720-902 an.
Ich freue mich auf Ihre Geschichten und Erinnerungen!
Ihr Bürgermeister Christian Hentschel