25.09.20

Gerade erst gründeten Brandenburger und Berliner Politiker im Schönefelder Rathaus eine „Allianz zur Verlängerung der U7“. Nun bekommt das Bündnis weitere prominente Unterstützung aus der SPD. Die amtierende Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und ihr Parteikollege Raed Saleh haben den Ausbau der U-Bahn-Linie zu einem ihrer prioritären Ziele erklärt. Beide kandidieren aktuell als Doppelspitze für den Landesvorsitz der Berliner SPD. Zudem will sich Giffey im kommenden Jahr in Rudow zur Wahl stellen und ins Berliner Abgeordnetenhaus einziehen.

Heute stellten Giffey und Saleh am U-Bahnhof Rudow ihre Pläne zur Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) der Öffentlichkeit vor. Den Weg dorthin legten sie ausgehend vom U-Bahnhof Johannisthaler Chaussee demonstrativ mit der Bahn zurück. „Ein gut ausgebauter ÖPNV ist das Rückgrat der Klimapolitik“, erklärte Franziska Giffey unter dem Lärm vorbeirauschender Laster und Busse am Rudower U-Bahnhof, der zurzeit Endstation der Linie 7 ist. So bleiben soll das aber nicht. Zu den Zielen, die die beiden SPD-Politiker heute präsentierten, gehört neben vier weiteren U-Bahn-Erweiterungen in Pankow, Wittenau, Spandau und Dahlem auch der Ausbau der U-Bahn-Linie 7. Minimalziel sei eine Verlängerung bis zur Territorialgrenze, maximal soll die U-Bahn künftig bis zum neuen Großflughafen BER führen.

Das ist auch der Wunsch von Schönefelds Bürgermeister Christian Hentschel (parteilos), der wie der Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Martin Hikel (SPD) ebenfalls zur Vorstellung der U-Bahn-Pläne gekommen war. Beide machen sich große Sorgen aufgrund des durch die Flughafeneröffnung weiter zunehmenden Verkehrs. Mit Eröffnung des Flughafens werden Expressbusse ab dem U-Bahnhof im 3- bis 5-Minuten-Takt nach Schönefeld fahren, erklärte Hikel. Es sei zu erwarten, dass neben den Pendlern Tausende Fluggäste an der so genannten Rudower Spinne umsteigen. Die beiden Bürgermeister fürchten ein Verkehrschaos, das nur durch eine Verlängerung der U-Bahn-Linie zu vermeiden sei.

Die Trasse für den U-Bahn-Bau wird seit Jahren freigehalten. Vor zwei Jahren gaben Brandenburg und Berlin mit Unterstützung der Gemeinde Schönefeld zudem eine Machbarkeitsstudie für die Verlängerung der U7 in Auftrag. Die Ergebnisse liegen seit kurzem vor und werden den Beteiligten am 20. Oktober 2020 im Brandenburger Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) in Potsdam präsentiert. 

Ersten Berechnungen zufolge würde der gewünschte Ausbau der U7 rund 800 Millionen Euro kosten. Laut Giffey sei die Finanzierung aber eine Gemeinschaftsaufgabe. Die Rudower Strecke auf der täglich 30.000 bis 40.000 Menschen unterwegs sind, stelle nicht nur eine enge Verbindung zwischen Berlin und Brandenburg dar, sondern erhebe auf Grund des Nutzens für den Bund auch Anspruch auf Bundesmittel, etwa aus dem Klimapaket. Bis zu 90 Prozent Förderung seien dabei möglich. Aufgabe und erklärtes Ziel sei es daher nun, den Bund von der überregionalen Bedeutung des Projektes zu überzeugen, betonten Giffey und Saleh.

 

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