01.06.21

Mit dem Banddurchschnitt gaben Schönefelds Bürgermeister Christian Hentschel, die Staatssekretärin in der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Barbro Dreher, Stadtgüter-Geschäftsführerin Katrin Stary und der Bezirksbürgermeister von Neukölln, Martin Hikel, am 1. Juni die neue Bienenwiese für die Öffentlichkeit frei.

Auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Schönefeld und Berlin lädt seit Anfang Juni eine Blumen- und Bienenwiese zum Verweilen, Spielen und Entdecken ein. Die auf den Namen „Mauerbienchen“ getaufte Fläche erstreckt sich hinter der Deponie in Großziethen am Rande zur Neuköllner Stadtgrenze. Angelegt wurde sie von Mitarbeiter*innen der Berliner Stadtgüter GmbH.

Vor Ort finden sich Mitmachbeete, eine Picknickwiese mit Obstbäumen, deren Früchte geerntet und gegessen werden dürfen, ein „grünes Klassenzimmer“ sowie verschiedene, liebevoll gestaltete Erklärtafeln zu Wildbienen, die als Angebote an die Nachbarschaft dies und jenseits des Grenzstreifens zu verstehen sind.

Die Erlebniswiese soll Natur- und Lebensraum für Bienen und Insekten, zugleich aber auch ein niedrigschwelliges Lernangebot sein. Es ist ein Ort, an dem sich vor allem Kinder spielerisch mit der Natur auseinandersetzen, an dem sie sich aber ebenso begegnen und entspannen können, sagte Anna-Lena Reuter von den Berliner Stadtgütern, die gemeinsam mit Kolleg*innen das Projekt entwickelte.

Um das Gelände dauerhaft zu bespielen, planen die Berliner Stadtgüter zudem Kooperationen mit Schulen und Kitas der Umgebung – so auch in Schönefeld, wo erst kürzlich an der Hans-Grade-Allee eine der größten Kitas im Land eröffnet hat, die den passenden Namen „Bienenschwarm“ trägt. Bürgermeister Christian Hentschel, der zur Eröffnung der Bienenwiese am 1. Juni 2021 geladen war, zeigte sich begeistert von der Idee und offen für eine Partnerschaft.

Während der Pandemie hätten die Kinder monatelang am PC verbracht. Umso wichtiger seien Angebote wie dieses, damit der Bezug zur Natur nicht verloren gehe.

Die Bienenwiese, die überwiegend Wildbienen einen Lebensraum bietet, ist Teil des Mitarbeiterprojekts „Mitschwärmen“ der Stadtgüter. Dieses war vor drei Jahren unter der Schirmherrschaft der Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop gestartet worden. Ziel von „Mitschwärmen“ ist es, auf den Flächen der Berliner Stadtgüter GmbH die Lebensbedingungen für Bestäuber zu verbessern und zugleich mit Umweltbildungsangeboten für den Bestäuberschutz zu werben. Dabei arbeiten die Stadtgüter eng mit ihren landwirtschaftlichen Pächtern zusammen. Das Unternehmen mit Sitz in der Hauptstadt bewirtschaftet rund 16.600 Flächen in Brandenburg, darunter auch in Schönefeld. Eines der primären Ziele ist der Umweltschutz und Erhalt der Artenvielfalt.

Nach dem aktuellen Fortschrittsbericht der EU-Kommission zu Maßnahmen zum Schutz vor Bestäubern sei mittlerweile jede zehnte Biene und Schmetterlingsart in Europa vom Aussterben bedroht, bei einem Drittel schrumpft der Bestand. Doch gerade bestäubende Insekten sind für das Funktionieren von Ökosystemen, aber auch die Sicherstellung unserer Ernährung, die Versorgung mit Medikamenten und unser Wohlergehen insgesamt von großer Bedeutung. Dabei können etwa die Ausweisung von Schutzgebieten zur Wiederherstellung der Ökosysteme, die Förderung der ökologisch/biologischen Landwirtschaft oder auch die Verringerung des Einsatzes und der Auswirkung von Pestiziden geeignete Maßnahmen sein.

Auch die Gemeinde Schönefeld müsse als eine der derzeit am stärksten wachsenden Kommunen im Land bei der Ausweisung weiterer Baugebiete die ökologischen Auswirkungen im Blick behalten, betonte Bürgermeister Christian Hentschel. Ziel müsse eine umweltverträgliche Entwicklung mit Augenmaß sein, die neue Wohnbauprojekte ermöglicht, zugleich aber auch die notwendigen Grünbereiche für die Bewohner als auch alle hier lebenden Insekten schafft beziehungsweise erhält, sagte er.

In der Gemeinde Schönefeld ist die Bienenhaltung nicht nur gewünscht, sondern auch offiziell erlaubt. Erst im vergangenen Jahr hatte Gemeindevertretung per Beschluss die Zulässigkeit der Honigbienenhaltung festgestellt und damit die Rechtsposition der Imker gestärkt. Auch dies sei ein Beitrag, um den Fortbestand der Honigbienen in der Gemeinde zu sichern, so der Bürgermeister.

Im Jahr 2020 waren in der Gemeinde Schönefeld 32 Bienenhalter mit 241 Bienenvölkern sowie ein Wanderimker mit 48 Bienenvölkern gemeldet. Jedes Bienenvolk besteht in der Vegetationsperiode aus 40.000 bis 80.000 Tieren. 

Noch vor der offiziellen Eröffnung haben die Anwesenden selbst Hand angelegt und eines der Beete bepflanzt. Fotos: sos

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